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12 Dinge, die bei Wandertagen schiefgegangen sind.

Das Schuljahr in NRW endet kommende Woche und die letzten Tage werden bei uns genutzt für Klassenfahrten, Wandertage, Schulsportfeste und dergleichen.

12 Dinge, die bei Wandertagen schiefgegangen sind. 1Wir waren heute mit zwei Fünfer-Klassen unterwegs zum Panorama-Park im Sauerland. Der richtet sich an eher jüngeres Publikum, ermöglicht nach einem Eintritt von 11 Euro aber die kostenlose Nutzung aller Fahrtgeschäfte. Und das ist fantastisch! Die Bustickets der Schüler*innen erstrecken sich bis dorthin, erfordern aber einiges an Bastelei: Erst Zug, dann Bus (der nur kommt, wenn man ihn bestellt), dann Fußweg über Weiden und Berge. Bloß keine Anschlüsse verpassen. Sauerland eben.

Geplant hatten wir Abfahrt um 8:30, Ankunft im Park gegen 10 Uhr. Anschließend durften sich die Kinder in Kleingruppen frei durch den Park bewegen bis wir uns um 14:15 Uhr wieder zum Rückweg treffen würden. Ankunft in Siegen dann gegen 16:10 Uhr.

12 Dinge, die bei Wandertagen schiefgegangen sind. 2Mittlerweile, mit über zehn Jahren Diensterfahrung an drei Schulen und zahlreichen Begleitungen während des Studiums, gehe ich solche Ausflüge routinierter an – und das, obwohl echt viel schieflaufen kann. Und auch schiefgegangen sind! Während eines Kaffees denke ich darüber nach, wie viele kleinere und größere Unglücke ich während all der Zeit schon erlebt habe – und das ist nicht wenig.
Die Verantwortung für 30 Kinder ist so gewaltig, dass ich mehr als einmal zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ich diese Fahrten nicht machen würde, wenn ich nur lange genug über die Risiken nachdenke. Eine lose Liste von Erlebnissen, die auf meinen Wandertagen/Klassenfahrten/Exkursionen so oder so ähnlich schief gegangen sind – jeweils verbunden mit der Verantwortung der Lehrkraft:

  • Kind fehlt morgens beim Treffpunkt unentschuldigt. Fahren oder warten?
  • Kind wird auf der Fahrt schlecht und es kotzt in den Bus. Krankheit oder Reisekrankheit? Heimschicken? Was, wenn man in London ist?
  • Kind wird bei der Ankunft krank: Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall. Aushalten oder heimschicken? Was, wenn man in London ist?
  • Kind verliert seinen Rucksack. (Zweimal!) Und jetzt?
  • Kind verliert sein Geld. Großes Gejammer. Und jetzt?
  • Kind verliert sein Handy. Und jetzt?
  • Kind geht während der Reise in Bus/Zug/U-Bahn verloren. Panik!
  • Kind bleibt in Fahrgeschäft stecken und muss gerettet werden.
  • Kind verstößt gegen die schulischen Regeln (oder – schwerwiegender – gegen Hausregeln (Hausverbot) oder Gesetze). Heimschicken? Konsequenzen?
  • Kind verletzt sich während der Reise leicht/mittel/schwer. Krankenhaus? Abholen? Aushalten?
  • Kind kommt zu spät zum Treffpunkt zur Rückfahrt. Warten oder Fahren? Alle warten? Bleibt einer zurück?
  • Kind rennt weg und verlässt die Jugendherberge bzw. das Gelände
  • Kind bekommt Wutanfall auf dem Bahnsteig, direkt neben dem einfahrenden Zug Wie reagieren?

Das ein oder andere aus der Liste war auch heute dabei – aber zum Glück nichts Schwerwiegendes.  Und Kinder, die eine halbe Stunde im Fahrgeschäft feststecken („mitten auf der Drachenbahn, Herr Klinge! Es ging einfach nicht weiter!!“) und dann gerettet werden müssen ist auch für mich ein Novum. Wunderbar ist, wenn man mit mehreren Lehrkräften fährt und noch wunderbarer, wenn man sich als Team gut versteht und jeder mit den Kindern gleich umgeht. Das macht vieles einfacher.

12 Dinge, die bei Wandertagen schiefgegangen sind. 3Am Ende des Tages sind Kinder wie Lehrkräfte müde und erschöpft. Highlights waren Wasserrutsche, Rehe streicheln, die Rodelbahn, das Rutschenparadies, die große Kettcar-Bahn oder irgendeine der zahllosen Attraktionen.
Für mich ist das Highlight, die strahlenden Gesichter zu sehen. Zu beobachten, wie sich neue Freundschaften gebildet haben. Zu konstatieren, dass wir niemanden heimschicken mussten, es keine Streitereien oder überhaupt irgendwelche Ärgernisse gab. Einfach ein rundum gelungener Tag.

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