Während im Süden der Republik die Sommerferien herbeigesehnt werden, neigen sich diese in NRW bereits dem Ende zu – anderthalb Wochen sind es noch offiziell.
Ich finde mich seit Anfang dieser Woche in meinem Büro wieder. Eine Handvoll E-Mails hat sich angesammelt und viel organisatorischer Kram muss noch erledigt werden. Insbesondere das Erstellen der Schüleraccounts für die neuen 5er kostet einiges an Zeit. Es sind – wie so oft – die unsichtbaren Details, die so etwas aufwändig machen: Im Grunde reichen Kürzel und Passwort – aber wenn jeder Schüleraccount von Anfang an mit Umlauten erstellt und seiner Klasse und seinem Jahrgang zugeordnet wird, spart das den Kolleg*innen langfristig jede Menge Zeit und Energie: Kurse lassen sich mit einem Mausklick zusammenstellen, anstatt jedes Kind einzeln auszuwählen. Und am Ende einer Schullaufbahn kann ich ganze Jahrgänge einfach löschen, anstelle mühsamer Sucharbeit.
Aber der Anfang ist akribisch.
Darüber hinaus – und deutlich zeitintensiver – ist die Vorbereitung von Unterricht. Zum ersten Mal seit einigen Jahren erwartet mich in diesem Jahr wieder Kernphysik. Im Moment bin ich auf der Suche nach (sinnvollen) Forschungsprojekten für meinen 10er Physikkurs zum Thema Elektrizitätslehre und Kernphysik. Alles, nur bitte keine Referate mehr über Albert Einstein.
Außerdem überarbeite ich gerade die Lerntheken. Gegen Ende des letzten Jahres habe ich fleißig bei einer Kollegin meiner Chefin hospitiert, deren Unterricht den meinen wie Verbandsligafußball im Vergleich zur ChampionsLeague aussehen lässt. Ich habe viel gefragt, viel beobachtet und viel aufgeschrieben. Jetzt, zu Beginn des neuen Jahres, will ich das alles umsetzen und meinen Unterricht prozessorientierter gestalten. Dazu müssen viele Aufgaben aufgebohrt und angepasst werden. Bevor nächste Woche das Kollegium zurückkommt, will ich das abgeschlossen wissen.
Weil meine mittlere Tochter in Rheinland-Pfalz in die Grundschule geht und erst seit dieser Woche Ferien hat, sind wir als Familie diesen Sommer zu Hause geblieben. Meine Frau leidet mehr unter Fernweh als ich: Soviel Zeit zum Schreiben, Fahrradfahren und Schlafen hatte ich schon lange nicht mehr.
Jetzt darf das neue Schuljahr auch kommen. Besonders freue ich mich, dass ich mit meiner Co ein weiteres Jahr zusammenbleiben darf. Im zweiten Halbjahr erwartet mich außerdem ein wenig mehr politische Arbeit. Auch da freue ich mich drauf.