Auch für meine mittlere Tochter hat nun endlich die Schule wieder begonnen – dieses Jahr waren die verschobenen Sommerferien wirklich eine Krux. Nun aber sind alle in Beschäftigung und die ‚familäre Maschinerie‘ läuft unter Volldampf. Kindergarten, Grundschule, Abitur. Ein Jonglieren mit vielen Bällen, bei dem keiner hinunter fallen darf – sonst herrscht Chaos.
Aber da alles läuft, konnte ich heute abend meiner zweitliebsten Beschäftigung nachgehen: Der Kommunalpolitik.
Zusammen mit Vertretern anderer Fraktionen und dem dem Bürgermeister von Kirchen, Andreas Hundhausen, durfte ich mich mit der Schulpolitik der Verbandsgemeinde beschäftigen. Und, Jesses, wie ich diese Arbeit genieße: Ähnlich wie in der Schulleitung kann man hier aktiv gestalten. Ideen einbringen, Vorschläge diskutieren – und alles inmitten eines Kreises von Menschen, die alle Lust haben, die eigene Gemeinde nach vorne zu bringen. Da bin ich richtig angefixt – es wird mir allerdings durch den überaus wertschätzenden Umgang miteinander auch leicht gemacht. Ich kann nur ermutigen, sich politisch zu engagieren und auch in eine Schulleitung zu gehen, aktiv zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen.
Vormittags und abseits des großen Geschehens habe ich in meiner sechsten Klasse unterrichtet: Magnetismus. Abseits einer Lerntheke zur Erarbeitung der Grundlagen haben meine Schüler*innen Forschungsprojekte erarbeitet – Dinge, die sie nicht wissen oder verstehen und erforschen wollen. Darunter:
- Kann ich ein Magnetfeld durch eine Kette von Nicht-Magneten „verlängern“?
- Funktioniert ein Magnetfeld auch in Flüssigkeiten?
- Funktioniert ein Magnetfeld auch in einer nicht-newtonschen Flüssigkeit?
- Welche Auswirkung hat Hitze auf einen Magneten bzw. das Magnetfeld?
- Kann man einen Kompass selbst bauen?
Keines der Projekte ist von mir vorgegeben. Dies ist der Zeitpunkt, an dem mir naturwissenschaftlichter Unterricht unglaublichen Spaß macht: Abseits der mathematischen Ebene (die Schrödinger-Gleichung kann ich höchstens rechnen, aber nicht verstehen) und des Auswendiglernens von Fakten geht es jetzt um Neugierde, Forscherdrang, Kreativität, Lösungsfindung. Die Kinder haben ‚Einkaufslisten‘ mit den Materialien erstellt, die sie benötigen oder von zu Hause mitbringen. Wir werden uns noch Gedanken um eine ordentliche Dokumentation und Präsentation machen.
Aber: Keine Referate. Keine Vorträge. Sondern Action. Projektunterricht. Gerade mein Highlight.