Zum Inhalt springen

Ein Arbeitsplatz mit meiner Frau: Das klappt nicht

Unsere drei Töchter nehmen im Haus immer mehr Platz ein: Spielzeug liegt im Wohnzimmer, in der Küche und quer durch den Garten verstreut. Was die Kinder (angeblich) aufräumen, tragen die Hunde durchs Haus. Vor drei Jahren übernahm meine älteste Tochter das Arbeitszimmer und fortan waren meine Frau und ich gezwungen, das Arbeitszimmer in unser Schlafzimmer zu verlegen. Keine wirklich optimale Situation: Weder will ich vom Schreibtisch aus mein gemütliches Bett sehen – noch will ich vom Bett aus als erstes meinen Schreibtisch sehen.
Den Umständen gezwungen haben meine Frau und ich uns überdies einen Schreibtisch geteilt – und auch das war jenseits einer befriedigenden Situation: Während ich der Fraktion „keine Büroklammer auf meinem Tisch“ angehöre, ist meine Frau eher der „kreatives Chaos“-Mensch. Die Überreste von erstellten Karten und Geschenken zierten regelmäßig unseren Schreibtisch. Formulare, Scheren, Kleber und Zettel. Ein absolutes Chaos, dessen einzige Lösung mir ein großer, schwarzer Sack schien – aber meine Frau fand sich trotzdem immer zurecht („Jan! Wo ist der kleien gelbe Zettel! Ich weiß genau, dass er hier zwischen all den Rechnungen und dem gelb-grün-gestreiften Bastelmaterial lag!“)
Zuletzt habe ich ich jeden Aufräumversuch aufgegeben und es war nur noch der Schreibtisch meiner Frau. Wenn ich mal zu Hause am PC arbeiten wollte, habe ich mich in die Küche verkrochen. Keine richtig gute Lösung – das ist mir spätestens klargeworden, als mich ein Schüler gefragt hat, warum seine Klassenarbeit nach Käsefondue riecht.

Letzte Woche haben wir dann entschieden, uns sowohl zu trennen, als auch neu zueinander zu finden: Das Schlafzimmer wurde umgeräumt.
Nun verstoßen wir jetzt gegen praktisch jede Regel des FengShui, wenn man daran glauben möchte – aber an der Nordseite stehen jetzt vier Meter Schreibtisch – genug für meine Frau und für mich.

Ein Arbeitsplatz mit meiner Frau: Das klappt nicht 1

Billige Platte von IKEA, unterbau billige KALLAX-Regale auch von IKEA. Eigentlich hätte ich gerne einen höhenverstellbaren Schreibtisch gehabt – aber man kann nicht alles haben: Entweder höhenverstellbar oder eine saubere, breite Schreibtischfront für zwei Leute.
Genauso kann ich arbeiten: Nicht lenkt mich ab, kein Element auf dem Schreibtisch, das mich stört. (Das Foto blendet links den Schreibtisch meiner Frau aus Gründen aus…)

Ein Arbeitsplatz mit meiner Frau: Das klappt nicht 2

Die Gelegenheit habe ich genutzt, um ein bisschen Technik umzubauen: Der Bildschirm, ein gebogener Samsung Odyssey G5 34 Zoll ist geblieben, aber externes Mikrofon, Videobeleuchtung und das Surface Dock habe ich rausgeworfen. Distanzunterricht ist (hoffentlich) fürs erste Geschichte und an die Stelle des Docks mit seinem proprietären Surface-Connector-Anschlusses ist ein USB-C-Hub getreten (dieses Modell mit diesem 100W-Netzteil).

Warum?

Einige Samsung-Handys verfügen über eine Funktion namens „Samsung DEX„. Schließt man einen Monitor an, startet eine desktopartige Oberfläche, die in Aussehen und Funktion einem PC/Chromebook ähnelt: Alle Apps lassen sich nun auf großem Bildschirm und mit Maus und Tastatur bedienen. Vielleicht eine technische Spielerei – aber eine, die ich gerne benutze.

Ein Arbeitsplatz mit meiner Frau: Das klappt nicht 3

Egal ob Surface Book oder Galaxy Fold: Am gleichen USB-Kabel hängen Maus, Tastatur, Lautsprecher und Bildschirm. Da bleibt der Computer eher mal aus und gerät immer weiter in den Hintergrund.

Das Wichtigste aber: Dieser Platz ist wieder meiner.

Und nur meiner.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert