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Arnolds Vision für mein Leben

In den letzten Jahren kam es häufiger vor, dass ich mich mehr schlecht als recht in die Ferien rettete: Nicht so dieses Mal. Seit ein paar Wochen bin ich körperlich wieder fit und verfüge damit auch über genügend Energie, zahlreiche andere Schnapsideen und Projekte zu verfolgen.

Arnolds Vision für mein Leben 1

Zusätzlichen Antrieb haben mir die Dokumentation über und das Hörbuch von Arnold Schwarzenegger geliefert. Man neigt leicht dazu, den Mann zu unterschätzen oder auf das ein oder andere Zitat, den ein oder anderen Film zu reduzieren – aber damit tut man ihm Unrecht. Neben seiner Karriere als Bodybuilder, Schauspieler und Politiker hat er auch Betriebswirtschaftslehre studiert und als Maurer auf der Baustelle sein Geld verdient.

Die Netflix-Dokumentation (Trailer auf YouTube) folgt chronologisch den drei Karrieren des Mannes: Bodybuilder. Filmstar. Politiker.
Sein Buch „Be Useful“ springt häufiger zwischen den Zeiten und Anekdoten, der rote Faden sind hier „Grundsätze für ein erfolgreiches Leben“ (Amazon-Affiliate-Link).

Interessant finde ich, dass es heutzutage viel einfacher ist, reich und berühmt zu werden: Mittels sozialer Medien sind viele „Gatekeeper“ verschwunden und mit der richtigen Idee zur rechten Zeit kann jeder „nach oben“ kommen.

Und gleichzeitig denke ich, dass die Garde aktueller „Sternchen“ viel simpler gestrickt ist: Fußball-Millionäre, die nicht in der Lage sind, ohne fremde Hilfe einen Wecker zu stellen. Drama-Queens, die halt „insta können“, aber oft auch nicht mehr und nach wenigen Jahren durch das DschungelCamp getrieben werden und dann aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwinden. Schwarzenegger erscheint da als beeindruckender Gegenpol: Eben nicht nur Bodybuilder. Eben nicht nur Filmstar. Nicht nur Politiker.

Was er schreibt, ist jetzt nicht völlig revolutionär – aber es wird deutlich, welche unglaubliche Energie der Mann verströmt. Immer neugierig, immer wissbegierig und eine unendliche Disziplin. Und ich lasse mich gerne davon anstecken: Wenigstens eine Stunde eines jeden Tages investiere ich in das, was Arnold Schwarzenegger die Vision deines eigenen Lebens nennt. Diese Vision treibt mich gerade vorwärts. Manchmal abends, wenn die Kinder im Bett sind. Oft morgens, bevor das Haus erwacht.

Das tut gut und passt gerade überhaupt: Die Kräfte kommen zurück, abends laufe ich auf dem Hometrainer wieder auf höchster Stufe (Arnolds Stimme im Ohr, hrhr) und heute bin ich auch wieder mit dem Fahrrad zur Schule gefahren: Zwei mal 50 Minuten.

Schwarzeneggers Erfolg ist im Grunde fast zwangsläufig: Wer über Jahre hart arbeitet, diszipliniert ist und Befindlichkeiten hinten anstellt, der wird über kurz oder lang Erfolg haben. Beeindruckt mich in dieser Klarheit aber sehr.

Schmerzlich wird mir die Kluft zu meinem Beruf deutlich: Schüler*innen, die nicht in der Lage sind, sich einen Praktikumsplatz zu organisieren. Die Abgabefristen „vergessen“. Azubis, die aus der Ausbildung fliegen, weil sie ihre jahrelang antrainierte Trägheit nicht mehr loswerden. Wie weit könnten diese Jungen und Mädchen es bringen, wenn sie nur diszipliniert durchs Leben gingen.

Naja… aus mir ist ja auch noch halbwegs was geworden, und ich war zu schulzeiten ein rechter Tunichtgut.

2 Gedanken zu „Arnolds Vision für mein Leben“

  1. Hallo.

    Solche Geschichten gefallen mir.

    Meine: Durch Schule und Abi und Studium geflogen. Ich war zum Glück (Glück im Sinne von Glück – unverdient) klug genug. Ich hätte sicher mehr gekonnt. Aber das sagen alle.

    Bis 45 keinen Sport. Nicht einen. Nicht im Geringsten. Irgendwann 95 kg bei 172 cm. Schnell außer Atem. Bei körperlichen Aktivitäten entweder lächerlich gemacht oder nicht teilgenommen. Nur vor dem Rechner, am Instrument oder mit der Familie gechillt.

    Als die Kinder dann etwas älter wurden sind wir oft mit dem Rad gefahren. Hat mir keinen Spaß gemacht. Schmell erschöpft, keine Muskeln. Handgelenke haben geschmerzt.

    Irgendwann habe ich mir dann ein neues Rad gekauft und gemerkt, dass mir das Spaß macht. Immer weitere Strecken gefahren. Mit dem Laufen begonnen. Mit etwas Krafttraining begonnen. Mit Yoga weitergemacht.

    Jetzt bin ich 55 und war noch nie so in Form und energiegeladen, wie heute.

    Das hat auch Auswirkungen auf andere Dinge: Ich habe schon immer Gitarre gespielt. Bin nie so recht weiter gekommen, weil es mir an Konsistenz fehlte. Heute habe ich einen Plan und verfolge den. Erfolge stellen sich schnell ein.

    Zu den Schülerinnen und Schülern: Ja. Und ja. Leider. Aber ab und zu ist zu bemerken, dass wenn der Knoten einmal geplatzt ist, dann geht vieles von allein und auf einmal macht auch fast alles Spaß, was vorher mit einem Augenverdrehen gelassen wurde. Aber dieser Punkt muss erst überwunden werden. Wir helfen dabei. Etwas.

    Hansi

    1. Danke für deine Geschichte! Bin da ganz bei dir – hin und wieder hat man Kinder da sitzen, sie von einem ähnlichen Hunger erfasst sind.

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