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Ein Abschleppseil für mein Fahrrad.

Immer wieder mal werde ich von verschiedenen Läden angeschrieben mit der Frage, ob ich auf meinem Blog Werbung machen würde. Mal geht es um einen Produkttest (z.B. von Lehrertaschen) und mal um die Setzung eines Links. In den meisten Fällen ignoriere ich die Mails (z.B., wenn es um Glücksspiel oder Wettanbieter geht), manchmal schreibe ich eine Absage (Sexspielzeug, „hmja… eher nicht“) und praktisch nie komme ich mit den Firmen ins Gespräch.

Letzte Woche schrieb mich eine e-Bike-Firma in selber Sache an.

Seit ich nun in der Schulleitung tätig bin und überdies auch noch politisch engagiert, habe ich mein eh schon spärliches Engagement an Kooperationen noch weiter zurückgefahren.

Aus Interesse habe ich mir den Shop trotzdem angesehen: Deren Angebot stammt nicht aus China sondern von jeweils lokalen Händlern mit regionalem Bezug im DACH-Raum. Cool, aber ein Fahrrad habe ich ja schon.
Gestolpert bin ich über eine Art Fahrrad-Abschleppseil, dass ich mir sofort selbst gekauft habe: Hier im bergigen Siegerland ist Fahrradfahren ohne e-Bike nur so halbcool. Meine mittlere Tochter würde mich gerne öfter begleiten, aber Berge hochschieben und runterrollen ist blöd.

Ein Abschleppseil für mein Fahrrad. 1

Das Abschleppseil habe ich bei meinem e-Bike innerhalb von 2 Minuten unter den Sattel montiert. Darin befindet sich eine Aufwickelrolle, die man an der Lenkstange des hinteren Fahrrads befestigen (und im laufenden Betrieb lösen!) kann.

Ein Abschleppseil für mein Fahrrad. 2

Ein Abschleppseil für mein Fahrrad. 3

Und jesusmaria: In Nullkommanix bin ich mit meiner Tochter im Schlepptau die Berge hochgefahren. Spontan angehängt und gezogen, dann wieder alleine gefahren und wieder von vorne. Ich ärgere mich, dass ich diese Rolle erst jetzt entdeckt habe.

Ein Abschleppseil für mein Fahrrad. 4

Auf dem Weg zur Schule fahre ich seitdem wie so ein verrückter ADAC-Fahrer für Fahrräder umher, immer auf der Suche, ob ich jemanden abschleppen soll – was zu meiner Enttäuschung bisher nicht geschehen ist.

Bei Werbung auf dem Blog habe ich trotzdem Bauchschmerzen, auch wenn ich der e-Bike-Firma dankbar für die Inspiration bin.

„Wie wäre es, wenn ihr das für mich gedachte Werbe-Budget an ein lokales Frauenhaus spendet“, schrieb ich zurück, „dann verlinke ich auf bike-angebot.de und alle sind glücklich: Ich habe kein schlechtes Gewsissen weil ich mir das Seil selbst gekauft habe und mit meiner Tochter Fahrrad fahren kann, ihr habt euren Link mitsamt dem Hinweis auf den lokalen Bezug eurer Angebote und ein Frauenhaus weiß mit dem Geld sicher mehr anzufangen, als ich.“

Gesagt.
Getan.

Jetzt kann der Sommer kommen!

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