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Blogparade #5 und Lehrertreffen (Twitter, BlueSky, Mastodon, …)

Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, alle Beiträge zum aktuellen Thema werden unter dem Beitrag gesammelt.


„Was soll das eigentlich mit diesem (Bildungs-)Blog?“, fragt Susanne Posselt und eröffnet damit die 5. Runde unserer (Bildungs-)Blogparade.

Das trifft bei mir gerade einen wunden Punkt.

Blogparade #5 und Lehrertreffen (Twitter, BlueSky, Mastodon, ...) 1Es gibt Zeiten, da kommt eine Menge zusammen: Handwerker verzögern sich, Chaos in halb renovierten Räumen, kaputtes Auto, sehr, sehr wenig Schlaf, geschlossener Kindergarten bei der jüngsten, Elternsprechtag bei mir, inmitten all des Lärms versucht die älteste Tochter, sich auf das Abitur vorzubereiten, Anträge, Rechnungen, Arzttermine und und und.

Manchmal gibt es Momente, in denen mir bewusst wird, wie kompliziert das Leben ist: Als würde man mit vielen Bällen gleichzeitig jonglieren. Das geht so lange gut, wie man sich dessen nicht bewusst ist. So, wie man nicht über seine Unterschrift nachdenken sollte. Oder die PIN seiner EC-Karte.
Wenn man denkt, ist es futsch.

Alles funktioniert – aber viel mehr Bälle dürfen auch nicht dazukommen. Die Belastung ist gerade ordentlich – das merkt man auch am Blog, der in diesen Wochen (vielleicht in diesem Jahr) deutlich ruhiger anläuft.

Was soll(te) das eigentlich mit diesem Blog? Rückbetrachtung

Während Herr Rau und Thomas Kuban schon so lange bloggen, dass ihre Webseite vermutlich älter als das Internet selbst sind, bin ich erst 2009 dazugestoßen, also quasi gestern.
Geschrieben habe ich in erster Linie für mich selbst, also zur Reflektion meiner Gedanken und Erlebnisse. Eine weitere Ebene der Verarbeitung funktionierte in der Vergangenheit ganz wunderbar im gegenseitigen Austausch über die Kommentarfunktion – knapp 11500  Kommentare und Bezuglinks zählt die Statistik.

Das hat Spaß gemacht, ist aber im Laufe der Zeit weniger geworden.

Das liegt zum einen in der Natur der Sache: Über meine erste und zweite und vielleicht auch dritte Stationenarbeit habe ich noch viel gecshrieben und nachgedacht – inzwischen ist das routiniertes Handwerkszeug geworden. Darüber hinaus bin ich auch nur noch Teilzeit-Lehrer, denn ich bin ja auch Mitglied einer Schulleitung – das reduziert den Anteil an Erlebnissen weiter.

Zum anderen hat sich die Diskussions- und Kommentarkultur verändert: Vieles lief über SocialMedia. Über Twitter, BlueSky, Instagram, Facebook. Ein unbewegliches Blog ist für engagierte Leser nur wenig interessant, weil es – im Unterschied zu einer aktiven Facebook-Gruppe – nur reduzierten Austausch bietet.

Es wurde also zunehmend stiller. Nicht nur hier, sondern tendenziell auf den meisten Blogs.

Was soll das eigentlich mit diesem Blog? Gegenwartsgedanken

Ich arbeite und schreibe auch immer noch viel – aber das Blog ist in den Hintergrund gerückt. Das liegt tatsächlich auch am Niedergang von Twitter, wo ich im Laufe der Jahre mit vielen inspirierenden Leuten in Kontakt getreten bin. Einen Nachfolger habe ich in BlueSky gefunden – das ist wie Twitter aber ohne Werbung und (wenn man etwas filtert) ohne Trolle. Dazu gleich mehr.

Denn obwohl der Austausch noch Spaß macht, hat das Blog in den vergangenen zwei Jahren an Reichweite und Bedeutung verloren und aktuell bin ich an einem Punkt, an dem ich erwäge, den Stecker zu ziehen.

Auf der Nutzen-Seite steht für mich der immer noch vorhandene Austausch und Schulen finden mich über den Blog, wenn sie einen Referenten suchen. Sollte meine kommunalpolitische Arbeit in den nächsten Monaten tatsächlich an Fahrt aufnehmen, wären vielleicht auch wieder genug frische Geschichten vorhanden, um davon zu erzählen.

Auf der Kosten-Seite steht dagegen, dass ich viele Dinge nicht erzählen kann, die ich gerne erzählen würde.

Und nur für mich selbst brauche ich das Schreiben nicht (mehr): Mit drei Kindern, Haus und Hof und Schule und Schulleitung und Politik und allerlei Hobbies hätte ich genug um die Ohren, um 36 Stunden je Tag zu füllen.

Das Twitter-BlueSky-Mastodon-Lehrerzimmer-Treffen

Blogparade #5 und Lehrertreffen (Twitter, BlueSky, Mastodon, ...) 2

Gerade, weil mir die Vernetzung so fehlt, freue ich mich auf das kommende Wochenende: Da steht das lange angedachte Treffen vieler Online-Lehrkräfte aus Twitter, Bluesky und Mastodon an: Am Samstag den 11.5. Treffen wir uns in Kassel zum plaudern, austauschen, jammern, inspirieren, interviewen, lachen. Wie bei jeder guten Party gilt: Alles kann, nichts muss.
Wer Schule hinter sich lassen möchte, darf das. Wer Bock auf Austausch über KI, alternative Prüfungsformate, Demokratiebildung in der Schule oder Schulentwicklung hat, tut das. Manche kommen Freitag, manche Samstag. Der eine Morgens, der andere erst Nachmittags. Zur besseren Absprache haben wir eine Signal-Gruppe gegründet. (Signal ist ein Messenger wie Whatsapp – man kann der Gruppe beitreten, ohne seine Telefonnummer preisgeben zu müssen). Alle Informationen zum Treffen gibt es hier.

Für mich wird das auch nochmal ein Ereignis sein, an dem ich für mich nachfühlen will, ob das mit dem Blog für mich noch stimmig ist.

„Was soll das also mit diesem (Bildungs-)Blog?“

Ich hoffe, in einer Woche habe ich eine bessere Antwort.

10 Gedanken zu „Blogparade #5 und Lehrertreffen (Twitter, BlueSky, Mastodon, …)“

  1. Pingback: 2024-15: Warum ich als Lehrer blogge. Teil einer “Blogparade” – SchulMUN

  2. Moin, vielen Dank für die vielen inspirierenden Gedanken!
    Zumindest ich lese nur im Blog mit. Ein Vorteil dieser Webseite: egal, ob Twitter verkauft oder ein anderer Service zugemacht wird: wie hier veröffentlichten Daten gehören dir!

  3. Pingback: Warum ein Blog über Bildung und Schule? – blog.fengler.schule

  4. Pingback: Blogparade #5: Warum Bildungsblog – LehrerInnenZimmer

  5. Pingback: Blogparade #5 – Warum ein Bildungsblog? — rete-mirabile.net

  6. Pingback: (Über Bildung) schreiben - Bildungsweise

  7. Der Edublogger-Landschaft würde wirklich ein großes Herzstück fehlen ohne dich! Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, aber mach dir kene Sorgen um die Leute, die wegen der geringeren Schreibfrequenz sauer sein könnten. Das werden sie nicht, weil du sie schon seit Jahren mit deinen Beiträgen bereicherst. Schau alleine mal, wie schön das Kassel-Treffen gelaufen ist (zumindest von dem, was ich so lese ;-)) . Ohne so Leute wie dich wäre so etwas überhaupt nicht ins Leben gerufen worden!

  8. Pingback: Warum ich blogge – EduBlogparade No. 5 – Ebiblog

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