Eine gute Demo war das. Friedlich. Laut. Und am Ende das Gefühl, etwas bewegt zu haben. Sie endete vor dem Schulamt.
Es ist ein “merkwürdiges” Gefühl zwischen so vielen Eltern zu stehen, die zusammen mit ihren behinderten Kindern für mehr Rechte in ihrem Alltag kämpfen. “Merkwürdig” deshalb, weil mir bewusst wird, wie klein mein Horizont ist. Diese Menschen haben mit viel größeren Nöten zu kämpfen, als ich mit meinem Kapselriss.
Ich kämpfe darum, mit nur einer Hand mein Handy bedienen zu müssen.
Sie sind erschöpft von jeder Treppe, die einen Rollstuhlfahrer aufhalten.
Ich bin von meiner Schiene genervt, die mich nicht richtig schlafen lässt.
Sie zerbrechen sich Nacht für Nacht den Kopf über das Leben ihrer Kinder.
Diese Eltern stellen sich selbst hinter den Bedürfnissen ihrer Kinder zurück. Sie ordnen ihre Wünsche, ihr Leben dem ihrer Kinder unter. Und während ich unter all diesen Menschen stehe, fühle ich mich sehr klein.
Und mein Blick fällt auf ein Motto, großgedruckt auf einem Schild am Schulamt.
“Menschen sind unser Kapital”
Wenn das alles ist.