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In der Erziehung sind feste Regeln und Rituale für Kinder wichtig.

Das Tischgebet ist so ein Ritual.

Von mir gerne und oft übersprungen, ist es für meine Tochter sehr wichtig. Obwohl sie frei formuliert, beginnt jedes ihrer Tischgebete gleich:

“Danke, lieber Gott, dass ich mit Mama und Papa gespielt habe.”

Dabei ist es egal, ob wir tatsächlich mit ihr gespielt haben, oder ob es 6 Uhr am Morgen ist. Diese Formulierung gehört zum Ritual. So auch heute Abend.

Carolina betet, ich beuge mein Haupt.

Danke, lieber Gott, dass ich mit Mama und Papa gespielt habe. Und danke, dass ich heute im Kindergarten war.

Beten ist für meine Tochter eine Selbstverständlichkeit geworden, etwas, dass ins Leben fest integriert ist.

Danke, dass wir heute beim Malen in der Gemeinde waren.

Kurze Pause.

Dann mit vollem Mund.

Und beim Tanzen. Und danke, dass wir einkaufen waren.

Wieder Pause.

Weiter, wieder mit vollem Mund.

Und danke, dass ich eben baden war.

Ich blinzle und sehe, wie sie sich erneut einen Löffel in den Mund steckt. Und dann völlig selbstverständlich weiterbetet.

“Sag mal” unterbreche ich sie, “könntest du erst beten und dann essen?”

Sie lacht. Es ist ihr nicht mal aufgefallen.

Und danke für das Essen, Amen.

Ich muss schmunzeln und freue mich.

Schön, dass sie das Tischgebet nicht als etwas sieht, dass man schnell erledigen muss, um ans Essen zu kommen, sondern es in das Abendessen hineinnimmt.

6 Gedanken zu „Tischgebete“

  1. Ich liebe die Einträge, die von deiner Beziehung zu deiner süßen Tochter berichten! Du bist ein Klasse-Papa! Carolina wird dich immer und ewig dafür lieben!!! =-)

  2. Mal ganz im Ernst, das gleiche wollte ich schon lange schreiben! Ich liebe deine Einträge über Carolina. Ich lese sie Claudius immer laut vor weil sie so süß, nett , lustig, …. sind.
    An ein Buch dachte ich auch schon. Denk doch mal drüber nach.

    Vielen Dank für das teilhaben lassen.
    Hoffe euch gehts gut. Uns ja. 🙂
    Grüße
    Mascha

  3. Pingback: Gute-Nacht-Geschichten

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