Nach wie vor stehe ich dem Microblogging-Dienst Twitter kritisch gegenüber – stoße aber in letzter Zeit häufiger über interessante Möglichkeiten.
Über eine aktive Einbindung von Twitter in den Unterricht bin ich durch Zufall auf www.scienceblogs.de gestossen:
Bei den politischen Protesten im Iran vor einigen Monaten wurden diese Social Apps ganz intensiv genutzt, um sich gegenseitig und die Welt über die Geschehnisse zu informieren. Als “TwHistory” wird diese Verbindung von Twitter und History (engl. “Geschichte”) bezeichnet.
Der Sprung in den Geschichts-Unterricht wurde nun in mehreren Projekten erprobt. Dabei nahmen die Schülerinnen und Schüler die Rolle von historischen Persönlichkeiten an.
“Anhand von Tagebucheinträgen, Briefen und Sitzungsprotokollen rekonstruierten die Schüler die Ansichten und Meinungen ihrer Rollenpersonen und fassten diese in sogenannte Tweets, 140 Zeichen Kurznachrichten auf Twitter, zusammen. Dies ermöglichte ihnen zum einen die Übernahme einer bestimmten Perspektive, zum anderen durch die Nachrichten der Teilnehmer aber auch das Kennenlernen anderer Meinungen und damit einen multiperspektivischen Zugriff auf das Thema.”
Weitere Informationen finden sich hier und hier und hier.
(Ja – man darf, auch als Lehrer, den Möglichkeiten des modernen Web durchaus kritisch und ablehnend gegenüberstehen. Trotzdem fühle ich mich verpflichtet, auf dem Laufenden zu bleiben, mich zu informieren und für neue Dinge aufgeschlossen zu bleiben…)
Die Idee ist genial. Statt langweiligem Geschichtsunterricht ein „Aufsatz“ über Twitter.
Warum machen wir das nie?