Offene Aufgaben, Fermi-Aufgaben, kompetenzorientierter Unterricht.
Es ist gar nicht so leicht, den aktuellen Ansprüchen an den modernen Mathematik-Unterricht gerecht zu werden. Nicht nur der eigene Widerstand muss überwunden werden (kennt man doch aus der eigenen Schulzeit meist nichts anderes als Frontalunterricht mit der Aufforderung, nun doch bitte von Seite 132 die Aufgaben 2 bis 4, jeweils a) bis f) zu rechnen.)
Auch die Schüler “wehren” sich gegen die neuen Formen des Unterrichts – denn die sind deutlich anstrengender.
In einer 6. behandeln wir das Thema “Drehsymmetrie” – um etwas Abstand vom Buch zu gewinnen, habe ich einige der Aufgaben geöffnet. Normalerweise geht es vor allem darum, Figuren als dreh- bzw. achsensymmetrisch zu erkennen, drehsymmetrische Figuren zu vervollständigen oder den Drehwinkel zu messen.
Alles Aufgaben, deren Schwierigkeitsgrad zwischen “leicht” und “musst nix verstehen, einfach nachmachen” bewegt. Ich habe versucht, die Aufgaben zu öffnen.
“Zeichne eine Figur, die drehsymmetrisch zum Winkel 90°, 60°, 30° ist.”
Urgs. Zwanzig Hände gehen hoch. “Herr Klinge, wie….”
Was ein Aufschrei. Obwohl soeben an Beispielen besprochen sind viele Schüler schon bei 90° völlig überfordert. Aber, wovon eigentlich?
Eines ist klar: Offene Aufgaben müssen geübt werden. Der Umgang mit Freiheit muss gelernt werden.