Ein Bekannter von mir sagte neulich, sein Problem mit Ärzten und Lehrern sei, dass beide über sehr viel Macht verfügten und nie im Leben Feedback erhielten. Öhm..
“Naja”, erklärte er, “als Patient kann ich nur abnicken, was der Arzt mir vorschreibt – als Schüler genauso. Und im Grunde haben weder Ärzte noch Lehrer sich je zu rechtfertigen, sitzen immer am längeren Hebel. Dreißig Jahre lang gucken alle nur zu ihnen hoch und tun, was sie sagen. Darum will niemand Chirurgen oder Lehrer als Freunde. Das sind meist rechthaberische Menschen, die kein Feedback vertragen.”
Ich schaute betroffen. “Du bist natürlich die Ausnahme.”
Aber ein bisschen was Wahres ist wohl dran. Nichtsdestotrotz möchte ich mich gerne hinterfragen und verbessern. Aus diesem Grunde werde ich in den nächsten Tagen, zum Ende des Halbjahres, einen Feedbackbogen zu meinem Unterricht rausgeben. Schülerfeedback – “Die heimliche Angst der Lehrer” titelte die Frankfurter Rundschau einst. Ich bin ein großer Verfechter von Transparenz und denke, dass Schüler damit vernünftig umgehen können.
Meinen Feedback-Bogen habe ich von hier – mal sehen, ob meine Transparenz soweit reicht, dass ich die Ergebnisse hier veröffentliche
Ich finde nicht, dass die Ergebnisse unbedingt öffentlich sein müssen 😉
Viel wichtiger finde ich, dass die Schülerinnen und Schüler merken, dass es Konsequenzen hat, wenn sie Feedback geben, dass ih Unterricht sich verbessert und sie ernst genommen werden.
Dem schließe ich mich an. Ich habe letztes Jahr schon zweimal so eine Umfrage gemacht, die Ergebnisse wareren immer recht aufschlussreich.
Bei ein paar von deinen Punkten bin ich mir aber nicht sicher,ob die Schüler das richtig beurteilen können, z.B. die Sache mit den Methoden.
Ich hab bei meinem noch zwei Kästchen für Junge oder Mädchen gemacht, das war mir auch wichtig.
Ich schick dir den Bogen gern mal rüber.
Jau, sehr gerne. 🙂
Probier doch mal folgendes – hat den Vorteil, dass man keine Fragebogen auswerten muss und die Schüler gemeinsam über den Unterricht sprechen und sich „einigen“:
http://cspannagel.wordpress.com/2010/07/11/feedback-als-aktives-plenum/
Für ein professionelles Arbeiten in der Schule ist eine Feedbackkultur unbedingt notwendig. Ich hatte mich mal von „Lernen heute“ inspirieren lassen für das Feedback GoogleDocs zu nutzen. Da kann man mit den Schülern direkt im Anschluss die Auswertung zusammen besprechen. Spart Zeit und man muss sich nicht durch Zettelberge quälen…
Deine Einstiegsgeschichte zum Thema hat was. Gefällt mir.
Ganz so negativ erlebe ich die Situation an so manchem Berufskolleg nicht. Ich kenne einige, an denen Schülerevaluation schulweit und systematisch in regelmäßigen Abständen stattfindet, häufig webbasiert. Infos über die an unserer Schule eingesetzte Lösung unter http://medienbox.de/blog/2008/09/22/programmunterstutzte-selbstevaluation/
Danke für die zahlreichen Hinweise 🙂
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