Vor zwei Wochen lud mich meine ehemalige Seminarleiterin ein, genau heute vor ihren Referendaren einen Vortrag über “Neue Medien im Mathematikunterricht” zu halten. Dem zu entsprechen fiel mir (zugegebenermaßen) zunächst schwer: Denn eigentlich bin ich der Meinung, dass man nicht viel mehr braucht als einen Bleistift, Papier und evtl. einen Taschenrechner, um eine ganze Menge Spaß im Unterricht zu haben.
Der Umgang mit Whiteboards oder dynamischer Geometriesoftware hat mich bisher wenig überzeugt und besonders aufregend ist der Umgang mit Excel auch nicht. Neue Medien im Unterricht sind nicht so meins. Trotzdem sagte ich zu – denn zumindest der Umgang mit Tabellenkalkulationsprogrammen ist inzwischen Pflicht.
Der Umgang mit Excel wird vorausgesetzt.
Beispiele dafür finden sich in der Vergleichsarbeit aller 8. Klassen aus dem Jahr 2011 oder den Zentralen Abschlussprüfungen der 10. Klassen in den Jahren 2010, 2011 und 2013.
Hier geht es also nicht mehr darum “Hey, benutzt Excel, denn es ist cool und eure Schüler werden es genauso wenig im Leben brauchen wie alles andere, was ihr macht!” – sondern gewisse Grundfertigkeiten werden in den Zentralen Prüfungen abgefragt.
Möglichkeiten zum Einsatz (Stichwort: Legitimation) gibt es zahlreiche: In der Klasse 5 werden (bei uns) einfache Säulen- und Balken-Diagramme eingeführt, Ranglisten, Spannweiten und der Zentralwert. Tiefergehende statistische Erhebungen und die relative Häufigkeit finden sich in der 6, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten in Klasse 7, Quartile und Boxplots und Intepretation von Graphen in der Klasse 8 und auch für die folgenden Jahrgänge gibt es passende Inhalte.
Und auch wenn die Schüler wohl kaum über rudimentäre Grundlagen hinauskommen – von uns Mathematiklehrern wird erwartet, dass wir diese Grundlagen beherrschen. Und tatsächlich ist Excel am Ende recht logisch aufgebaut, wenn man die Grundformeln einzugeben versteht – länger als eine halbe Stunde braucht man nicht, um sich all das zu erarbeiten, was für die oben genannten Prüfungen notwendig ist.
Am Ende sind es aber eher die Kleinigkeiten, die einem Spaß machen. Für die jüngeren Klassen (und insbesondere elektronische Whiteboards) lassen sich Umfragen mit hübschen Knöpfen (Drehfeld) versehen. Während man auf “hoch” oder “runter” drückt, verändert sich der Graph live mit, wächst oder schrumpft. Sehr anschaulich, wenn man das direkt auf dem Whiteboard machen kann.
Wer zu faul beschäftigt ist, die Knöpfe selbst zu erstellen, kann einfach meine Excel-Tabelle nutzen. Ich habe hier meine (beim Vortrag genutzte) PowerPoint-Datei inklusive der ganzen ZP- und Vera8-Aufgaben als Download und ebenso eine Excel-Datei (hier), die nicht nur die Knöpfe enthält, sondern auch die Lösungen für die genannten Aufgaben.
Für die Eifrigen: Wie fügt man so Knöpfe hinzu?
Eine ausführliche Anleitung bietet stets google oder Youtube. Sonst:
Excel 2003:
• Symbolleiste Formulare – Listenfeld. (Wenn Symbolleiste Formulare nicht sichtbar ist, zeigen Sie im Menü Ansicht auf Symbolleisten, und klicken Sie auf Formulare.)
• Klicken Sie im Arbeitsblatt auf die Stelle, an der die obere linke Ecke des Listenfelds angezeigt werden soll, und ziehen Sie das Listenfeld dann an die Stelle, an der die untere rechte Ecke des Listenfelds angezeigt werden soll. Erstellen Sie in diesem Beispiel anschließend ein Listenfeld, das den Zellbereich B2:E10 abdeckt.
Excel 2007:
• Klicken Sie auf die Microsoft Office-Schaltfläche, und klicken Sie dann auf Excel-Optionen
• Klicken Sie auf Häufig verwendet, und aktivieren Sie das Kontrollkästchen Entwicklerregisterkarte in der Multifunktionsleiste anzeigen.
Excel 2010:
• Datei – Optionen – Menüband anpassen – Häkchen bei „Entwicklertools“
OpenOffice:
•Ansicht – Symbolleisten – Formular-Steuerelement
Es loht sich doch immer wieder bei dir vorbeizuschauen. Genau diese Schaltflächen werde ich morgen nutzen. Dankeschön!