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Abschlussprüfung und Zockerbuden

Abschlussprüfung und Zockerbuden 1Am Donnerstag hat meine Klasse mit der Zentralen Abschlussprüfung in Mathematik das Ende unserer gemeinsamen Zeit eingeläutet. Genau sechs Wochen haben wir noch, um den Unterricht mit Anstand zu Ende zu bringen und Zedugnisübergabe und Abschlussfeier zu planen. Obwohl man die Zentralen Prüfungen durchaus kontrovers betrachten kann, mag ich persönlich sie doch ganz gerne.
Es fühlt sich an, wie ein großes Puzzle. All die Jahre haben wir miteinander geforscht und gelernt, Geometriemappen gestaltet und Projekte gestartet, Häuser vermessen und Bier-Schaumkronen beobachtet und nun, in dieser finalen Prüfung, kommt jedes einzelne Puzzlesteinchen an seinen Platz.

Traditionell werden die Handys hübsch an der Tafel aufgereiht. In den vergangenen Jahren hat sich das Bild aber kaum geändert.

2015:

Abschlussprüfung und Zockerbuden 2

2017:

Abschlussprüfung und Zockerbuden 3

Die Zahl der gesplitterten Displays scheint weniger geworden zu sein und außer Android und iPhone gibt es nun keine anderen Smartphones mehr.

Nachmittags dann mit meinen 9ern an quadratischen Funktionen gearbeitet. Der Funktionsbegriff fällt vielen Schülern enorm schwer, weil er ein neues Feld der Mathematik eröffnet. In diesem Jahr kommt die Vielzahl an langen Wochenende & Pfingstferien erschwerend dazu. Aber das hält meine Jungs und Mädchen nicht davon ab, die gemeinsame Zeit zu genießen.
Abschlussprüfung und Zockerbuden 4Ursprünglich als lockere Übung gedacht, habe ich ein Memory-Spiel entwickelt. Eine Karte beschreibt in Worten eine Parabel („gestauchte und um 2 Einheiten nach oben verschobene  Normalparabel“) und die passende Karte dann das zugehörige Bild. Weil das einigen Schülern aber zu langweilig ist, haben sie angefangen, um Kleinbeträge zu spielen – mein Unterricht wird zur Zockerbude! Kritisch hochgezogene Augenbraue meinerseits – aber die Kinder sind plötzlich noch konzentrierter dabei. Keiner hat Lust, seine 25 Cent zu verlieren. Mit wildem Ehrgeiz werden Karten verglichen und Interpretationsmöglichkeiten gesucht. Alles um halb drei am Nachmittag.

So witzig die Nummer auch ist (zuletzt haben meine Schüler im Technikunterricht der 7 einen Schwarzmarkt aufgebaut), es will mir einfach nicht gelingen, das gleiche Maß an spielerischer Freude und Forscherdrang von meinem Mathematik- und Technikunterricht in den Physikunterricht zu transferieren. Je länger ich das jetzt mache, desto frustrierter werde ich. Hm. Hm.

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