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Weihnachtsferien.

Der letzte Schultag ist rum und ich blicke auf ein großartiges halbes Jahr zurück.
Nach noch etwas Unterricht im Sitzkreis gesessen und mit meiner Klasse die vergangenen Monate reflektiert. Was waren Highlights? Was ist im Gedächtnis geblieben? Außerdem gewichtelt und Kekse genascht. Als letzte Handlung des Tages jenes Ritual eingeführt, das der ein oder andere vielleicht als „warme Dusche“ kennt: Jeder Schüler schreibt seinen Namen auf ein großes Blatt Papier. Bei völliger Stille wandert man nun durch den Klassenraum und schreibt bei den Mitschülern auf das Blatt, was man an ihnen mag. Erst Jungs und Mädchen getrennt, später alle durcheinander.
Das ist jedesmal eine ganz wunderbare Zeit und aus meiner letzten Klasse weiß ich von einer Schülerin, die alle Zettel bis in die zehnte Klasse hinein aufbewahrt hat. „Wenn es mir mal schlecht geht, Herr Klinge, dann lese ich mir all die netten Sachen durch, die da über mich stehen“, erklärte sie mir einmal. Für mich jedesmal besonders, wenn die Kinder mit großen Augen ihren eigenen Zettel lesen und dabei lächeln.

Außerdem in den letzten zwei Wochen ganz intensive Gespräche mit Lehramtsanwärtern über meinen Mathematikunterricht geführt. Warum mache ich was, wann, wie und wozu? Nach einem halben Jahr sind beide Klassen im Umgang mit offenen Lernmethoden routiniert geworden. Bei den 7ern ist die Atmosphäre entspannter und lustiger, als bei den 5ern. Die sind dafür konzentrierter. Beide Kurse haben die LAAs beeindruckt, obwohl meine eigene Aktivität als Lehrer nur sehr, sehr gering gewesen ist.
Die Ausbildung von Referendaren macht mir unheimlich viel Spaß. Dummerweise macht mir Unterrichten aber auch unheimlich viel Spaß, so dass ich meine Klassen stets mit einem schweren Seufzer hergebe. Aber ich freue mich auf die nächsten Jahre und darauf, mich hinterfragen zu lassen, zu experimentieren und jungen Kollegen dabei zuzusehen, in diesen großartigen Beruf hineinzuwachsen.

Dieses Jahr habe ich mir keine Klassenarbeiten in die Ferien genommen, sondern einiges an Organisations- und Denkarbeit. Das Blog wird voraussichtlich ein paar Tage pausieren.

Ich bedanke mich auch dieses Jahr fürs Lesen und Kommentieren und wünsche frohe Weihnachten und ruhige, besinnliche Feiertage.

3 Gedanken zu „Weihnachtsferien.“

  1. Mit der „warmen Dusche“ habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich bette sie ich immer in den Rahmen der Geschichte „Die Liste“ von Helen P. Mrosla ein. Da können die SuS m. E. n. den Sinn dahinter nochmal besser verstehen. Diese Geschichte ist wirklich emotional berührend.

  2. Ja,die warme Dusche kenne ich auch und praktiziere sie ab Klasse 2 im Klassenrat.
    Das braucht dann etwas mehr Anleitung und Übung als in höheren Klassen und erfolgt auf Grund des meist noch langsamen Schreibens mündlich.
    Beschert jedoch wundervolle Momente und lenkt den Blick auf die schönen Momente, Fähigkeiten und Fertigkeiten einer Klassengeneinschaft.
    Das kommt ja leider im Alltag und im Schulsystem oft viel zu kurz…..

    Euch allen schöne Ferien, glänzende Kinderaugen, fröhliche (und entspannte) Erwachsene und einen guten Rutsch in das Jahr 2019!

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