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Endspurt und Excel

In Nordrhein-Westfalen sind es noch zwei Wochen bis zu den Ferien. Während dieser Zeitraum für die Schülerinnen und Schüler eher gemütliches Auslaufen verheißt, bedeutet er für die Kolleginnen und Kollegen einen Endspurt und für Schulleitungen maximale Arbeitsbelastung. Gestern bin ich erst um 17 Uhr zu Hause gewesen. Dem Rest des Teams geht es ähnlich.

Heute habe ich die letzte Online-Stunde mit meinen 5ern gestaltet. Wir befinden uns gerade in den Vorbereitungen für einen Wettkampf: Alle Schülerinnen und Schüler haben mit einer Kopfrechnen-App Punkte gesammelt, die ich in einer Tabelle gesammelt habe. Die Aufgabe ist, sich bis zur zweiten Messung am kommenden Montag zu verbessern.

Endspurt und Excel 1Fernunterricht und Kopfrechnen ist eine ganz blöde Kombination – ich wollte meine Klasse aber auch nicht mit einem Arbeitsblatt langweilen. Also habe ich die Chance genutzt, einen ersten Blick in ein Tabellenkalkulationsprogramm zu werfen.

Zunächst die Tabelle mit den erreichten Punkten abgeschrieben und darunter – mit Formel – die Summe ausgerechnet. Anschließend in eine weitere Spalte fiktive neue Werte eingetragen und erneut die Summe gebildet und im letzten Schritt die Differenz der beiden Ergebnisse gebildet. Das war für meine zehnjährigen Schülerinnen und Schüler schon eine ganz schöne Herausforderung. Am Ende haben einige noch für sich die Diagrammfunktion entdeckt und mittels „Bildschirm teilen“ wurden die schönsten Diagramme geteilt (und ein Stück weit auf Sinnhaftigkeit diskutiert). Großes Staunen, als sich Ergebnisse und Diagramme veränderten, wenn man die Werte in der Tabelle verändert. „Das geht ja total schnell, Herr Klinge!“

Das ist schon nicht ganz doof, was wir da veranstalten. Und die Kinder lernen ganz nebenbei den Umgang mit verschiedenen Office-Programmen. Über die vielen, entsetzten „aber wir dürfen jetzt auch nicht nur an Computer in der Schule denken“-Artikel und Kommentare kann ich mittlerweile nur müde den Kopf schütteln.

Davon ab ist sehr viel Organisatorisches zu erledigen.

  • Präsenzunterricht und Fernunterricht im Wechsel
  • Zeugniskonferenzen
  • immer wieder kämpfen wir (also speziell: Ich) mit dem Notenverwaltungsprogramm SCHILD, dass sicher viele tolle Funktionen bietet aber in Sachen Usability eher so semi-geil ist.
  • Schulbuchbestellungsbriefe an die Eltern
  • Verhandlungen mit Verlagen über ebook-Bestellungen und mit der Stadt über den weiteren Ausbau unserer Schule
  • Einstellungsgespräche mit potentiellen neuen Kolleginnen & Kollegen und dem Aufbau eines MPTs
  • Versetzungsanfragen von anderen Schulen (und vereinzelten Eltern) über freie Plätze (die es nicht gibt)
  • Übergabekonferenzen von den jetzigen an die zukünftig Lehrenden in allen Fächern und Jahrgangsstufen

Aber: Mein neues Buch ist hier angekommen und das ist, ein paar Tage vor den Sommerferien und mitten im Endspurt, ein wirklicher Grund zu feiern.

Endspurt und Excel 2

3 Gedanken zu „Endspurt und Excel“

  1. Wofür steht MPT? Für das Ministerium für Post und Telekommunikation in Japan (Wikipedia) wohl eher nicht. 😉 Viele Grüße und Gratulation zum neuen Buch

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