In den meisten Familien gibt es Traditionen. Zu unserer gehört, dass ich gemeinsam mit meiner ältesten Tochter den Swimming Pool im Garten vom alten Brackwasser reinige und putze.
Den Pool haben wir vor einigen Jahren restauriert. Jahr für Jahr pinsele ich die Terrasse mit Öl ein und muss sagen – nach acht Jahrne habe ich bisher nur zwei Bretter ersetzen müssen. Das ist eine ziemlich gute Quote.
Seit Jahren ist das unser Ding. Streichen, dann schrubben und putzen und dabei jede Menge Frösche und kleine Echsen einsammeln, und in dem kleinen Bach am Fuß des Gartens wieder aussetzen.
Inzwischen sind noch zwei Töchter dazu gekommen, die ihren Teil tun: Pumpe bedienen, Frösche bewundern.
Etwa einen halben Tag dauert es, bis der Pool leer ist – dann noch einmal zwei bis drei Stunden, bis er geputzt ist. Unten im Bach sammeln sich die Amphibien, kriechen unter Steine oder lassen sich mit der Strömung in den angrenzenden Weiher treiben.
Landleben pur.
Nachdem wir im April gemeinsam das Hühnerhaus gestrichen haben, ist es jetzt auch Zeit für Nachwuchs. Gestern war es endlich soweit und vier süße, kleine Küken sind bei uns eingezogen:
Ein Highlight für die Kinder. Permanentes Gezwitscher, aufgeregte erste Schritte, erstes Scharren im Futter, erste Schlucke Wasser. Die kleinen Wesen sind schlicht zauberhaft.
Neugierig ist auch unser Australian Shepherd. Die zehnjährige Hundedame kennt keine Berührungsängste. Schön zu sehen, wie sie wild mit den Kindern tobt und in Gegenwart der Küken ganz vorsichtig und achtsam wird.
Und auch die Küken kennen keine Angst. Die kennen noch gar nichts.
Und während meine mittlere Tochter zweiwöchige Pfingstferien genießt, bin ich auf direktem Weg in die Sommerferien: Dreieinhalb Wochen noch. Und ehrlicherweise: Nirgendwo lebe ich lieber als auf dem Land. Jetzt kann der Sommer auch kommen.