Immer wieder im Jahr, aber stets auch im Herbst, meldet sich ein besonderer Schwermut zurück. Nicht nur das Arbeiten geht mir dann nicht mehr so leicht von der Hand, mein ganzes Denken ist zuweilen wie in Watte gepackt. Es gibt Tage, an die kann ich mich nicht erinnern.
Auch dieser Herbst bildet keine Ausnahme und weil ich der Typ dafür bin, suche ich aktiv nach Möglichkeiten, damit umzugehen. Jedes meiner kreativen Projekte ist für mich letztlich auch eine Form des Widerstands gegen meine (vermutlich leichte Form der) Depression.
Und der Herbst ist anstrengend: Neben dem Fehlen der Sonne bedingt ein Übermaß an kranken Kolleg*innen viele Vertretungsstunden, diese Woche feiert meine älteste Tochter ihren 18. Geburtstag, dazu Laternenumzüge in Grundschule und Kindergarten und der Tag der offenen Tür unserer Schule. Das schlaucht.
Aktuell zwinge ich mir Sport auf: Was für mich nicht funktioniert, ist „zwei bis dreimal pro Woche„. Da steckt für mich keine Regelmäßigkeit drin und es vermag für mich auch keine Verbindlichkeit aufkommen. Was für mich funktioniert, ist „jeden Tag“ aktiv sein, d.h. laufen gehen. Wenn die Kinder (schon oder noch) im Bett sind, ist meine Zeit gekommen. Und tatsächlich scheint das (im Moment) zu funktionieren: „Jeden Tag laufen“ geht aktuell ebenso leicht wie „jeden Tag Zähne putzen“.
Die Bewegung tut mir gut und hier öffentlich darüber zu schreiben verstärkt die Verbindlichkeit.
Auch mein zweiter Ansatzpunkt ist projektartig: Ich führe ein ‚Bullet Journal‚.
Bullet Journals sind seit ein paar Jahren in Mode (oder vielleicht ist der Trend auch schon wieder vorbei) und eine Art Mischung aus To Do-Liste und stichwortartigem Tagebuch.
Ich habe das morgendliche Stöbern durch YouTube und Spiegel Online eingetauscht gegen ein Protokollieren meiner Tage. Weil mir keine der zillionen Online-Templates gefallen hat, habe ich mir flux selbst eine Vorlage erstellt: Oben die Wochentage, unten ToDo, Routinen (wie Sport) und rechts Notizen und „Highlights der Woche“.
Und auch das tut mir gut, gibt mir Struktur und zwingt mich in positive Verhaltensmuster.
Pingback: Kinderkrippen in der Steinzeit - Schule, Schulleitung, Familie, DIY