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Blogparade: Stress im Beruf.

Herr Mess ruft zu einer Blogparade (= thematische Aufsätze) zum Thema „Stress im Beruf“ auf. Ausgehend von zwei Leitfragen aus dem #EDchatDE geht es um:

  • Welche Situationen im Schulalltag empfindest du persönlich als belastend?
  • Welche Strategien hast du dir zurecht gelegt, um mit derartigen Situationen zurecht zu kommen?

Obwohl ich Blogparaden sehr mag, tue ich mich mit diesem Thema eher schwer. Denn tatsächlich empfinde ich im Grunde keinen Stress, aber ich möchte auch kein falsches Bild vermitteln.

Ich habe mich mit Kollegen auf einen Kaffee getroffen und darüber gesprochen. Wie empfinden sie das? Wo habe ich womöglich blinde Flecken?

Uns ist allen zu eigen, dass wir intensiv miteinander kooperieren. Wir erleben den Beruf als Berufung. Die Arbeit mit Eltern und Kindern ist eine Freude, unsere Schule und Kollegium erleben wir als Geschenk. Wir inspirieren uns, fordern uns heraus und experimentieren, forschen, erleben Unterricht. Konkurrenzdenken ist uns fremd.

Pulsschlag an einem normalen Schultag.

Bei mir persönlich kommt noch mehr dazu.

Aus Gründen genieße ich jeden Tag. Ich tue ganz viel, wozu ich Lust habe und ganz wenig, wozu ich keine Lust habe. Dinge, die mich belasten beende ich. Ich umgebe mich mit Menschen, die ich mag und die mich mögen. Ich versuche, positiv zu denken und positiv zu sprechen. Meine Töchter sind mein ganzes Glück. Ich bin dankbar und genügsam. Ich blicke nach vorne und nur selten zurück. Meine Lebenszeit ist mir heilig.

Nicht, dass jetzt ein falsches Bild von mir entsteht: Ich bin oft genug ein schlechter Lehrer/Vater/Ehemann/Freund, aber lasse mich davon nicht zu sehr beeinflussen. Ich mache zahlreiche Fehler und bedaure viele Dinge in meinem Leben zutiefst.

Aber jetzt und heute und hier sein zu dürfen: Das feiere ich. Und es gibt für mich keinen Grund, gestresst zu sein.

10 Gedanken zu „Blogparade: Stress im Beruf.“

        1. Eine Menge sogar.
          Eine solche Haltung (also „nein“ sagen zu können und Dinge/Beziehungen abzusägen) geht einher mit einem gewissen Egoismus bzw. Arroganz. Weil ich soviel Spaß an meinem eigenen Tun habe, wirkt auch das leicht selbstgefällig. Es gibt sicher Leute, die mich (auch deshalb) nicht besonders leiden können. (Das mir das egal ist, macht es umso schlimmer, hihi)

  1. Hallo Jan,
    auch wir haben uns auf einen Kaffee getroffen und uns besprochen. Auch wir erleben unseren Beruf als Berufung, alle drei.
    Allerdings haben wir nicht das Glück wir ihr, dass wir an unseren Schulen immer auf solch eine intensive Kooperation treffen. Meinungen gehen in unseren Kollegien und Teams oft auseinander, berufliche Vorstellungen liegen oft meilenweit entfernt von gemeinsamen Standpunkten. Wenn dann Professionalität verloren geht und Meinungen persönlich werden, empfinden wir das schon hin und wieder nervig bis hin zu stressig, um bei Herrn Mess zu bleiben.
    Wir treffen immer wieder auf Dinge, die uns belasten, und wir können diese leider manchmal nicht einfach beenden, Stichwort unsinnige Konferenzen, Prüfungszeiten.
    Sich nur mit Menschen zu umgeben, die man mag und die uns mögen, finden wir sehr schwierig. Es gibt schon den einen oder anderen Kollegen, mit dem muss man zusammen arbeiten, obwohl man ihn nicht mag. Wir sehen die Kunst darin, den Ton zu wahren und bei solchen Begegnungen stets Privates und Berufliches zu trennen.
    Was hilft, den Stress in den Griff zu bekommen, sehen wir in bewussten Auszeiten. Bewusst verbinden wir mit dem Ausschalten von Telefon, Smartphone usw. und vor allem dem „Nichtchecken“ von E-Mails innerhalb der selbst auferlegten Auszeit. Das Thema E-Mails hat uns zu einer eigenen Diskussion angeregt, werden wir demnächst als eigenen Beitrag bearbeiten. Denn in der Flut von E-Mails von Schulleitung und co. sehen wir tatsächlich mittlerweile den größten Stressfaktor. LG aus dem Lehrercafe

  2. Pingback: Blogparade: Nur kein Stress! | Herr Mess

  3. Wow! Paradiesische Beschreibungen! Besonders Aussagen wie „intensiv miteinander kooperieren“, „Arbeit mit Eltern und Kindern ist eine Freude“, „unsere Schule und Kollegium erleben wir als Geschenk“ und „Konkurrenzdenken ist uns fremd“ hören sich an wie eine Werbebroschüre für den Lehrberuf.
    Ich freue mich für dich und deine Kollegen, dass das so toll klappt!
    Vielleicht sollten wir alle deine Aussagen nicht nur als weit entfernte Utopie, sondern als realistische Ziele sehen und sie aktiver versuchen zu erreichen.

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