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In den letzten Jahren hat sich die Tradition des Jungs-Mädchen-Tages etabliert. An diesen Tage machen die beiden Klassenlehrer mit den Jungs bzw. Mädchen unterschiedliche Aktionen. Survival-Training und Schminktag, Kletterhalle und Fahrradtour – erlaubt ist, was Spaß macht.

In diesem Jahr haben wir mit der Tradition gebrochen: Mit einer Parallelklasse sind wir zusammen nach Langenfeld gefahren, um uns dort auf einer Wasserski-Bahn auszutoben. Solche Ausflüge wirken stets elegant und wie aus dem Ärmel geschüttelt, bedürfen aber intensiver Vorbereitung.
Der Bus muss bestellt werden und die Wasserbahn gebucht. Man muss überprüfen, ob die mitreisenden Kinder alle schwimmtauglich sind und welche rechtliche Situation bei Schwimmausflügen gilt. Außerdem muss die Gruppe diszipliniert funktionieren – man will schließlich weder Ärger mit dem Busfahrer, noch mit den Wasserski-Betreibern haben.

Aus pädagogischer Sicht empfinde ich solche Aktionen als sehr bedeutsam. Als Lehrer bin ich in der Lage, Kindern mit unterschiedlichsten Hintergründen Orte und Erlebnisse zu präsentieren, die sie außerhalb des geschützten Rahmens ‘Schule’ womöglich nie zu Gesicht bekommen hätten. Ein wunderbarer Beruf. Wegen kurzfristiger Ausfälle haben einige Schüler meiner 9 auch teilnehmen können (natürlich nur die, die im Feedbackbogen gestern die wunderbarsten, epischsten und großartigsten Antworten gegeben haben!).

Herausfordernd an dieser Stelle: Die Generation Schüler verfügt über Smartphones. Schon bei der Anreise im Bus sind mehr Fotos gemacht worden, als früher bei ganzen Familienurlauben. Kameras in Kombination mit Schwimmsachen und neuer Sportart ist ein gefährlicher Mix. Wir haben uns Zeit genommen und den Schülern erklärt, dass wir uns alle darauf freuen, andere beim Sturz ins Wasser beobachten und auslachen zu können – aber nicht jeder dabei fotografiert werden wolle. Insbesondere die Mischung aus Mädchen und Jungen und unterschiedlichen Klassen kann hier blöd werden. Alle Schüler haben sich verpflichtet, keine “peinlichen” Bilder zu erstellen und überdies nur innerhalb ihrer Gruppe zu fotografieren.

Letztlich habe ich als einziger gefilmt und fotografiert (und dafür schweren Herzens auf knochenbrechende Stürze und das schlucken von Seewasser verzichtet). Ging am Ende sehr gut und ausnahmslos alle Kinder hatten ihre Freude an dem Tag. Das hat richtig Spaß gemacht (zu Beginn, weil sich jeder hingelegt hat und am Schluss, weil alle ganz gut geworden sind) und das lag zu einem Großteil an den wunderbaren Schülern, die wir so haben!

Ein visueller Einblick (automatisiert erstellt mit HTC Zoe, dass ich für diese Art der Tagesausflüge nur empfehlen kann) mit freundlicher Genehmigung der Beteiligten:

Insgesamt hat der Ausflug jeden Teilnehmer 27 € gekostet. Das ist, denke ich, okay für einen so langen Tag. Statt nach zwei Stunden zu fahren hätte man in Langenfeld auch noch Grillen und einige Stunden verbummeln können. Vielleicht nächstes Mal. Auf jeden Fall empfehlenswert!

Ein Gedanke zu „Wasserski“

  1. „Als Lehrer bin ich in der Lage, Kindern mit unterschiedlichsten Hintergründen Orte und Erlebnisse zu präsentieren, die sie außerhalb des geschützten Rahmens ‘Schule’ womöglich nie zu Gesicht bekommen hätten.“
    Nichts motiviert mich mehr!

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