Die letzten Tage waren arg anstrengend.
Nicht nur die Kinder in der Schule sind ferienreif (und tun das kund) – auch die Lehrer (die tun das auch kund). Wo Einzelne noch versuchen, regulären Unterricht durchzuführen, wird er von Sportturnieren oder Bücherrückgaben unterbrochen. Weil unsere Schule auf zwei Standorte aufgeteilt ist, müssen einzelne Jahrgänge umziehen und mit ihnen auch ihr Krempel.
Dieses Blog geht bald in sein neuntes Lebensjahr. Aber, wie mit alten Handyverträgen, die immer noch mit 500 MB Inklusivvolumen und SMS-Flatrate dahinvegetieren: Was damals gut war, ist heute nicht mehr zu gebrauchen. Ein flüchtiger Blick auf meinen Webserver eröffnete mir, dass die Homepage größer geworden ist, als sie sein dürfte. Rote Warnlampen zeigten mir sehr deutlich, dass, wenn ich auch nur ein einziges Komma irgendwo ergänzen würde, mein ganzer Blog abstürzen und mindestens das halbe Internet mit in den Tod reißen würde.
Wie bei allen Menschen gibt es paar Dinge, die ich ganz gut kann (klingonisch, faulenzen und absurde Geschichten erzählen) und viele, viele Dinge, die ich gar nicht kann – und auf einen Webserver (?) eine SQL-Datenbank (??) und eine WordPress-Installation durchführen gehört zu letzterem. „Kann ich nicht irgendwo eine CD einlegen und alles installiert sich von alleine?“ nerve ich die freundliche Kundenbetreuung meines Anbieters. „Oder… können Sie das nicht für mich machen? Einfach in ein großes Paket verschieben? Mit mehr Speicher?“, schiebe ich nach. Die Stimme am Telefon bleibt geduldig. „Einfach mit STRG+X ausschneiden und STRG-V einfügen..?!“, versuche ich zu helfen. Aber ich muss mich selbst kümmern. Die vergangenen Tage (und Nächte) habe ich also die Schüler mit Stillaufgaben beschäftigt und Überraschungstests bedroht, während ich mich in „Homepage-Installation für Dummies“ eingelesen habe. Nachdem ich nun wirklich jeden Fehler, den man überhaupt machen kann, ausführlich selbst durchexerziert habe und den gesamten Blog schon mehrfach endgültig für vernichtet erklärt habe… steht er nun. Es gibt bestimmt überall Fehler und Dinge, die nicht funktionieren – über Rückmeldungen in den Kommentaren freue ich mich wirklich sehr.
Außerdem habe ich in den letzten Wochen mit dem wunderbaren Riza Kara gerade in jeder freien Minute an unserem neuen Buch gearbeitet und freue mich sagen zu können, dass wir die Arbeit zu 90% abgeschlossen haben. Wie schon bei „Die Physik von Hollywood1“ ist auch dieses Buch aus dem Unterricht heraus entstanden und richtet sich an Lehrerkollegen. Angelehnt an meinen einjährigen Elektronik-Kurs im Fach Arbeitslehre Technik wollten wir ein Werk schaffen, dass (fachfremden) Kollegen und Berufsanfängern eine Orientierung bietet: Wir möchten den Leser Stunde für Stunde in unseren Unterricht hineinnehmen und demonstrieren, wie man dieses Thema im Technikunterricht so umsetzen kann, dass man sich nicht von Stunde zu Stunde hangelt, sondern im September schon weiß, was man Ostern machen wird. Weil wir selbst zu Beginn keine Ahnung von gar nichts hatten, fangen wir ganz, ganz einfach an und arbeiten uns langsam zu komplexen Schaltungen vor. Drei Jahre Arbeit stehen ganz kurz vor dem Abschluss – ein sehr gutes Gefühl!
Unschlüssig sind wir noch beim Titel – oder genauer: Beim Untertitel. Ideen und Anregungen gerne in die Kommentare!
Streiten kann man sicher auch über das Coverdesign – aber es passt ganz wunderbar in die Reihe und ein paar Farben gibt es ja noch 😉
1: Obwohl sich „Die Physik von Hollywood“ schon einige Male verkauft hat, gibt es leider noch keine einzige Rezension bei Amazon. Das stimmt uns traurig und ich bin sicher, irgendwo verdurstet gerade ein Einhorn deswegen.
Das Elektrotechnik-Buch kommt mir wie gerufen. Spätestens in einem Jahr stehe ich nämlich genau vor dem Problem, das zu unterrichten. Auf dem Gebiet habe ich so gar keine Ahnung, wie ich an die Stoffvermittlung rangehen kann und was praktisch möglich ist. Ich warte also mit Spannung auf das Erscheinen.
In euer „Physik von Hollywood“ will ich mich genauer in den Ferien einlesen. Bisher liegt es noch auf dem Stapel Ferienliteratur. Rezension folgt, versprochen! 🙂
Wie wunderbar – genau darauf zielt das Buch!
Wenn dann irgendwas hakt oder blöd erklärt wird, melde dich gern zurück – wir verbessern das dann!
Bei mir liegt dein Hollywood Buch auch noch „nur durchgeblättert“ im „noch-lesen-Stapel‘. Rezension kommt: nach dem Urlaub 🙂
Hach! Vielen Dank im voraus! 🙂
Wer will schon an dem Tod eines Einhorns Schuld sein… Auch wenn es deine Krokodilstränen schlabbern könnte, habe ich mir ein Herz für arme Physiklehrer gefasst und eine Rezension geschrieben;)
Herzlichen Dank!
Auch von der Gemeinschaft der Einhörner 😀