Drei Tage und zahlreiche Abschiede liegen hinter mir.
Meine kleine Realschule, an der ich vor mittlerweile neun Jahren im Referendariat die ersten Schritte in den Lehrerberuf gemacht habe, hat Donnerstag Abend endgültig ihre Türen geschlossen. Das Kollegium hatte eingeladen zu einem letzten, gemeinsamen Umtrunk und diese Gelegenheit habe ich mir nicht nehmen lassen. Erste Erkenntnis: Ich verbinde ausschließlich positive Erinnerungen an die Zeit und habe mich aufrichtig gefreut, die ehemaligen Kolleginnen und Kollegen wiederzusehen. Viel Wertschätzung, viele Liebe erfahren, aber auch die zweite Erkenntnis: Diese kleinen Systeme sind nichts (mehr) für mich. Für die ehemaligen Kolleginnen und Kollegen wird der Umstieg an neue, teils größere Schulen herausfordernd werden – ist man über viele Jahre an einem so kleinen System, dann haben sich Routinen so tief eingeschliffen, dass ein Neuanfang zu einer echten Belastung werden kann.
Freitag dann Zeugnisausgabe und Abschied von meinen Fünfern.
Im kommenden Jahr werde ich eine der neuen Tabletklassen übernehmen. Meine Kinder haben mir ein ganz wunderbares Bild geschenkt und Briefe geschrieben – da geht einem schon das Herz auf. Ich gehöre zu den Lehrern, die nur Lieblingsklassen haben und an solchen Tagen weiß ich genau, warum ich diesen Beruf so liebe.
Gestern, Samstag, dann noch die Hochzeit einer ganz wunderbaren Freundin gefeiert und einmal mehr meiner Frau in ihrem Handwerk bestaunen dürfen. Wieder ein wunderbarer Abend mit viel Gelächter und Liebe und Wertschätzung.
Dieser Blogartikel markiert außerdem meinen Abschied in die Sommerferien. Ich brauche zwei, drei Wochen Pause und Erholung. Die vergangenen Monate (und insbesondere Wochen) haben enorm an den Reserven gezehrt und meine Kinder freuen sich auf mehr Zeit mit mir und neue Geschichten aus dem Feenland. Vielen Dank fürs Lesen, kommentieren und mitfiebern in diesem für mich aufregendsten, spannendsten und lustigsten Jahr meines Lehrerlebens.
Es war mir eine Freude!
Abschiede sind schwer. Ich denke gern an diese kleine Realschule zurück, auch wenn ich nun seit drei Jahren an einer anderen deutlich größeren Realschule im Sauerland bin. Auch die alten Kollegen vermisse ich. Leider konnte ich wegen einer zeitgleichen Schulveranstaltung meiner jetzigen Schule nicht zum Abschiedsfest kommen.
Ich hätte auch dich gern mal wiedergesehen.
Liebe Grüße Ruth