Meine Sommerferien sind zu Ende. Ab morgen sitze ich – anderthalb Wochen vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn – wieder in der Schule und starte mit den systemischen Vorbereitungen in das neue Schuljahr.
Immer wieder, aber ganz besonders nach den Sommerferien, stelle ich mir die Frage, ob ich die gegebene Zeit genutzt habe. Für mich. Für die Familie. Für Projekte. Zum Fortbilden. Eigentlich egal was, Hauptsache nicht „totgeschlagen“. Ich möchte heute nicht der gleiche Mensch wie zu Beginn der Ferien sein. Frei nach Helmut Kohl: „Entscheidend ist, was hinten rauskommt.“
Neben einem desolaten Urlaub hatte ich in diesem Sommer die Gelegenheit, das Surface Studio zu testen, damit rumzuspielen und für meine Projekte einzuspannen. Das Gerät ist einen eigenen Blogartikel wert, daher an dieser Stelle nur eine Clickbaiting-Zusammenfassung: Die Erfahrung war spannend und mit dem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet!
Außerdem habe ich die Gelegenheit, hin und wieder für den Bildungsreport von Focus Online schreiben zu dürfen. Das waren interessante Vorgespräche – insbesondere das Thema „Schule“ ist medial ein „heißes Eisen“, das zu Kommentaren und Aufregung einlädt. Die Älteren werden sich erinnern: SPIEGEL ONLINE hat mich mal mit einem sinnentstellenden Teaser zu einem Artikel geärgert – hunderte hasserfüllte Kommentare und E-Mails später habe ich seitdem auch nicht mehr für SO geschrieben.
Die wirklich freundliche Redakteurin vom Focus nahm meine Skepsis auf verwies mich unter anderem auf die Leitlinie der Rubrik:
„Eine stabile Wirtschaft, Wohlstand und ein selbstbestimmtes Leben – das lässt sich auf Dauer nur mit höchsten Bildungsstandards erreichen. […] Für alle in Deutschland – nicht nur für privilegierte Schichten. FOCUS Online zeigt die Herausforderungen – und inspirierende Menschen und Ideen, die unsere Gesellschaft weiterbringen.“
Das ist doch ziemlich positiv formuliert und entspricht meinem Drang, Schule und Bildung positiv zu prägen. Es macht mir weiterhin einfach Freude, meine Nase auch in andere Aufgaben und Rubriken reinzustecken und so habe ich mich gerne überzeugen lassen. Wer weiß, wohin es mich noch treibt.
Auch andere Projekte sind erfolgreich gewesen und bieten Anlass zum Feiern. Ich habe es geschafft, zwei- bis dreimal pro Woche laufen zu gehen und darf voller Stolz behaupten, dass ich meine vierjährige Tochter inzwischen hinter mir lasse. Und zwar deutlich. Ein Erfolg auf der ganzen Linie. Eine dreiviertel Stunde am Stück Laufen ist mein Ziel – 75% davon bekomme ich schon ganz gut hin. Etwas nervig ist, wie viel Zeit das kostet.
Nachdem ich mit Riza Kara das Buch zur Astronomie (nicht Astrologie!) fertig gestellt habe, haben wir die letzten zwei Wochen viele Stunden in die Vollendung unseres neuesten – und vorerst letzten – Buches gesteckt: Den Einkaufsführerschein.
Das Fach Hauswirtschaft wird immer noch oft fachfremd unterrichtet und wir bieten mit unserem Buch nach traditioneller Art Anleitung und Hilfe für Seiteneinsteiger, Referendare, Junglehrer und solche, die vielleicht einen frischen Blick auf die Thematik wagen wollen.
Diesmal geht es um Einkaufs- und Werbefallen, Produkt- und Lebensmitteltests – je nachdem, wie intensiv man die angelegten Projekte verfolgt, lässt sich damit ein halbes bis dreiviertel Jahr Unterricht planen. Wie immer gibt es einen Lehrer- und einen Schülerband (letzterer durchläuft noch Amazons Qualitäts-Algorithmus – der Link wird in den nächsten Stunden nachgereicht).
Nun, da das neue Schuljahr losgeht, rückt die Arbeit an weiteren Büchern erstmal in den Hintergrund (wenn auch nicht völlig!). Statt dessen steht der weitere Ausbau unserer Schule im Vordergrund: Die Einführung der Abteilung 2, Umbauten ohne Ende, Einführung der Tabletklassen, Fortbildung des Kollegiums.
Die nächsten Monate werden wahnsinnig aufregend und nicht nur, dass mir das Schreiben und Reflektieren in diesem Blog immer noch viel Spaß macht – tatsächlich feiert dieses Blog in Kürze seinen 10. Geburtstag. Noch ein Grund zum Feiern!