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Kommunikations-Management in der Schule #1

Ein ganz wesentlicher Bestandteil des Lehrerberufs besteht aus Kommunikation. Wir sprechen uns mit Kollegen über fachliche Inhalte ab, reden zu und mit Schülern und sitzen immer wieder Eltern gegenüber. Ein genauerer Blick auf den Bereich „Kommunikation“.

Täglich führen Lehrerinnen und Lehrer hunderte kurzer Gespräche, die professionell abgearbeitet werden. Meist sind diese zielführend und findet in einer positiven Atmosphäre statt. Immer wieder jedoch gibt es im „Lernraum Schule“ auch negativ verhaftete Gesprächssituationen. Wo immer Menschen auf engem Raum zusammenarbeiten, gibt es Reibungspunkte. In der Schule wären das exemplarisch:

  • die Schüler der 8e stören massiv den Unterricht und ändern ihr Verhalten auch nach mehrfachem Ermahnen nicht
  • ein Elternteil ist mit dem Klassenlehrer unzufrieden und äußert das lautstark
  • innerhalb des Kollegiums gibt es Streit – ein Kollege hält sich nicht an Absprachen.

Viele weitere lassen sich denken. Insbesondere das erste Beispiel – die Konfrontation mit Schülern – stellt Lehrerinnen und Lehrer jeden Tag aufs neue vor immense Herausforderungen.

Stammtisch-Thesen

Kommunikations-Management in der Schule #1 1An jeder Schule gibt es Klassen, die leichter zu führen sind als andere und an jeder Schule gibt es Kolleg*Innen, die scheinbar ohne Mühe vor der 8e stehen können und solche, die dort nur widerwillig unterrichten. Analysiert man solche Auseinandersetzungen, kommen einige (Stammtisch-)Thesen zusammen:

  • „Männer haben es leichter als Frauen“
  • „größere Lehrer haben es leichter, als kleinere Lehrer“
  • „manche sind eben „geborene Lehrer“

Diese Aussagen können u.U. auch als Entschuldigung genutzt werden. Entsprechend weniger populär sind die Thesen:

  • „ein gutes Classroom Management verhindert viele Störungen“
  • „guter Unterricht verhindert viele Störungen“
  • „man kann lernen, vor einer schwierigen Klasse zu stehen“

Mein eigenes Lehrerleben

Kommunikations-Management in der Schule #1 2Betrachte ich mein eigenes Lehrerleben, dann sind mir von Natur aus einige Boni mitgegeben worden: Ich bin ein Mann. Ich bin sehr groß. Ich bin kein cholerischer Mensch. Auch die Teilhabe an der Schulleitung führt dazu, dass ich es tendenziell leichter habe, mich in Konfliktsituationen zu behaupten. All das macht mir an 99 von 100 Tagen das Schulleben leichter.

Trotzdem sind auch mir schon Gespräche entglitten. Konfrontationen, die ich frühzeitig hätte anders lösen können und die am Ende zu weniger Bauchschmerzen bei allen Beteiligten geführt hätten.

Offene Fragen

Solche Szenen werden alle kennen, die im Raum Schule arbeiten. Und in der Nachbetrachtung führt das bei mir zu großer Unzufriedenheit. Wie hätte ich agieren müssen? Wie hätte man ein Gespräch lenken können? Welche Möglichkeit hätte es gegeben, Druck aus einer Situation rauszulassen? Wie schafft es Kollege X, so souverän vor der 8e zu stehen? Wie kriege ich das hin? Und gibt es eine Möglichkeit, dass ich mein ganzes Kollegium gestärkt bekomme?

Das sind Fragen, die mich in den letzten Wochen beschäftigt haben. Ich habe gegrübelt und mit Freunden gesprochen, Ideen gesammelt und verworfen. Und wie bei vielen allen meinen Projekten habe ich aktuell nur eine vage Vorstellung davon, wo die Reise hinführen wird – aber ich denke, ich habe ein paar Antworten gefunden und möchte euch gern mitnehmen in meine neue ReiheKommunikationsmanagement in der Schule„.

6 Gedanken zu „Kommunikations-Management in der Schule #1“

  1. Klingt sehr spannend. Freu mich drauf. Ich hab damals mein komplettes De-Eskalationswissen aus Christoph Eichhorns „Classroom-Management“. Hat mich über die Jahre immer begleitet und mich noch nie im Stich gelassen. Vielleicht mal einen Blick reinwagen!

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