Ich bin, ehrlicherweise, völlig platt und werde es mit etwas Mühe (und falsch verstandenem Stolz) schaffen, erst nach 20 Uhr ins Bett zu gehen. Unser jährliches Schul-Weihnachtsfest liegt hinter mir und es war sehr, sehr, sehr anstrengend und sehr, sehr, sehr geil.
Letzte Woche bestand meine Aufgabe darin, alle unsere 420 Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Projekten zuzuteilen und den Ablauf des Festes immer wieder zu durchdenken.
Heute dann von 8-12:30 die Durchführung der über dreißig Projekte. Wie schon im letzten Jahr habe ich mit meiner wunderbaren Co-Klassenlehrerin Keks-Kuchenhäuser gebacken. Eine unglaubliche Sauerei und gleichzeitig weihnachtlich-wunderbare Atmosphäre herrschte im Klassenraum. Kinder aus unterschiedlichen Klassen und Jahrgangsstufen arbeiteten fröhlich miteinander. Draußen wurden Pavillons von den Älteren aufgebaut, drinnen Weihnachtslieder eingeübt, Karten gebastelt und Pralinen kreiert.
Nachmittags dann die Eröffnung unseres schulischen Weihnachtsmarktes. Mit Waffelstand und Punschausschank. Mit Posaunenspiel und Grillbude. Mit allem, was man sich wünschen kann!
Neben den vielen hundert Schülerinnen und Schülern waren auch zahlreiche Eltern und Geschwister erschienen und genossen bei bestem Wetter den nachmittag an unserer Schule.
Meine arme Co bekam leider die volle Wucht meines Aufgabenspektrums ab: Immer wieder verschwand ich um Fotos zu machen, hier Fragen zu beantworten und mich dort um die Schüler ausgefallener Kollegen zu kümmern. Ein ganz schlechtes Gewissen werde ich mit in die Ferien nehmen.
Als sich das Fest dem Ende nähert, beginnt in meinem Kopf schon die Arbeit: Was lief gut? Was schlecht? Welche Dinge müssen nächstes Mal anders gemacht werden? Vereinzelt bitte ich Kollegen, ihre Erfahrungen kurz aufzuschreiben, damit sie nicht verloren gehen. „Wie viele Würstchen hattet ihr? Hat das gereicht? Bitte aufschreiben!“
Spontan kam unser Orts- und Schulpolizist mit dem Streifenwagen auf den Schulhof gefahren. Das sorgte für große Begeisterung unter den Kindern und ich mache mir im Geist die Notiz, im kommenden Jahr rechtzeitig Polizei und auch Feuerwehr einzuladen, um auch ein bisschen schnuppern zu lassen und Kontakte zu knüpfen.
Außerdem im Kopf: Im Januar haben wir Tag der offenen Tür, der durch unsere Tabletklassen eine besondere Aufmerksamkeit erfährt. Morgen sitzen wir einige Stunden zusammen und zurren die Pläne fest, damit nach den Ferien nicht mehr groß geplant werden muss. Außerdem habe ich via #Twitterlehrerzimmer nach Inspiration für herausragende Oberstufenkonzeption gefragt und nicht nur überwältigende Antworten erhalten, sondern auch direkte Einladungen von Schulen, sich das direkt anzusehen. Neben der Digitalisierung, neben meinem Kommunikationsmanagement-Projekt und neben einigen anderen Dingen wird dies also ein weiteres Großprojekt.
Das Beste daran ist: Weil ich überhaupt keine Ahnung habe, werde ich den Prozess unseres Schaffens hier beschreiben und euch mitnehmen und das mag dem ein oder anderen Kollegen wiederum als Inspiration für die eigene Arbeit dienen. Das Projekt „Neue Oberstufe“ wird sicher allerdings über die nächsten zweieinhalb Jahre erstrecken. Ich bitte also um Geduld.
Fürs erste aber bin ich völlig platt. Zwei Tage noch, aber dann bin ich auch wirklich ferienreif!