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mein iPad und ich

mein iPad und ich 1Weil ich ein technikverliebter Geek bin, habe ich mir vor fünf Wochen über den Dienst Grover ein iPad Pro gemietet. Besser als kaufen und bereuen!, dachte ich. Aber schon nach drei Wochen stellte sich etwas Ernüchterung ein: Das Gerät passt irgendwie nicht in meinen Alltag.

Also schrieb ich Grover eine freundliche E-Mail. Ja, ich hätte das Gerät zwar für drei Monate gemietet, schrieb ich, aber ich habe die Kabel nichtmal ausgepackt und würde es zwei Monate früher zurückschicken, ob ich dann vielleicht den dritten Monat erstattet bekäme?

„Nö.“

Sogar die Rücksendeadresse wird in meinem Konto erst sichtbar, wenn die Zeit abgelaufen ist. Aber klar – ich habe für drei Monate unterschrieben – also muss ich damit auch leben.

Also liegt das blöde Ding nun auf meinem Schreibtisch und ist zum Einsatz verdammt.

„Schatz“, erkläre ich dem Gerät, „vielleicht hatten wir einen schlechten Start, hm?“.

Ich beschließe, mit einfachen Dingen anzufangen. Wann immer ich auf dem Laufband meine Kilometer abspule, liegt in der Halterung ein altes Galaxy Tab S3. Über den kostenlosen VLC Player greift das Gerät auf einen MediaCenter-PC im heimischen Netzwerk zu und streamt mir Raumschiff Enterprise Episoden ins verschwitzte Bewusstsein.

Die sehen auf 11 Zoll bestimmt noch viel besser aus!, denke ich und installiere den VLC Player. Das MediaCenter finde ich sofort, nur die Anmeldung will nicht gelingen. Als hätte ich ernsthafte neurologische Schäden probiere ich es wieder und wieder. Und wieder. Immer mit dem gleichen Namen und Passwort. Ich melde mich über mein Android-Handy an. Funktioniert. Über das Android-Tablet. Funktioniert. Über mein Surface Pro. Funktioniert. Über das iPad.

Falscher Nutzername oder Passwort. Versuchen Sie es noch einmal.

Okay.

Falscher Nutzername oder Passwort. Versuchen Sie es noch einmal.

Okay.

Falscher Nutzername oder Passwort. Versuchen Sie es noch einmal.

Okay. Halt!

Will ich Raumschiff Enterprise gucken, muss ich also auf YouTube-Schnipsel zurückgreifen. Aber auch das halte ich nicht lange aus. Als Android-Nutzer kenne ich Werbung bei YouTube gar nicht – es gibt einen pfiffigen Player, der jeden Werbeschnipsel automatisch überspringt und mich auch nicht vor Beginn des nächsten zehnsekündigen Katzenvideos zwanzig Sekunden lang mit Autowerbung nervt.

Unerträglich. Also kein Video. Nichtmal Videoschnipsel.

In mir keimt der Gedanke auf, dass Grover das iPad vielleicht gar nicht wegen des Mietvertrages nicht zurückhaben will. Vielleicht, so denke ich, geht ihnen das Gerät ja genauso auf den Geist, wie mir?

Liebes iPad, vielleicht versuchen wir es morgen noch einmal. Sechs Wochen haben wir ja noch.

5 Gedanken zu „mein iPad und ich“

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