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3 Wochen mit dem iPad Pro 11″

Obwohl mein Drang, technische Spielzeuge auszuprobieren, nachgelassen hat und die Verweildauer meiner Smartphones deutlich gestiegen ist, bleibt doch die stete Lust, sich mit Neuem auseinanderzusetzen.

Ich hatte zwischendurch die Gelegenheit, mal mit einem Surface Studio zu spielen, aber mein Alltagscomputer ist ein, etwas in die Jahre geratenes, Surface Pro 4, mit dem ich nach wie vor vollends zufrieden bin. Bis auf ein sehr altes iPad, das schon gebraucht gekauft nur als Hörspiel-Gerät meiner jüngsten Tochter dient, habe ich mit der Apple-Welt keinerlei Berührungspunkte. Und trotzdem bin ich nicht unempfänglich für deren herausragend gemachte Werbespots.

3 Wochen mit dem iPad Pro 11" 1Aber: Ich kenne mich.
So verführerisch ein solches Gerät ist – in meinen Workflow passt es vermutlich nicht und ich bin nicht bereit, viel Geld in ein Experiment zu stecken, dessen Ergebnis ich eigentlich schon kenne. Also habe ich mir eine Alternative überlegt: Ähnlich wie beim Surface Studio habe ich mir ein iPad Pro 11″ für drei Monate geliehen. Wenn es mir nach dieser Zeit immer noch zusagen sollte, dann kann ich es auch kaufen – und wenn nicht, dann spare ich eine Menge Geld.

Das iPad kam über den Dienst Grover und war nagelneu. Nach dem ersten Einrichten stoße ich an zwei Hürden, die ich nicht überwinden kann:

  1. Ich habe weder Stift noch Tastatur. Beides verbessert die Erfahrung sicher ungemein, kostet aber auch eine Stange Geld. Der einzige Einsatz für den Stift wäre bei mir OneNote und da ist er nun – angesichts meines Surface-Computers – wirklich überflüssig.
  2. Die allermeisten Apps sind ziemlich teuer. Da ich seit Jahren im Android-Ökosystem verhaftet bin und dort auch schon viel Geld gelassen habe, bin ich wenig motiviert, die gleiche Software nochmal zu kaufen.

Letztlich reduzieren sich meine Anforderungen auf wenige Programme. Ich spiele so gut wie gar nicht, dafür darf es ein guter RSS-Reader sein. Dazu alles, was das Office-Paket hergibt. Und eigentlich war es das auch schon.

Vieles an dem Gerät ist beneidenswert schön. Displayschärfe, die 120 Hertz sind ein Traum und die flüssigen Animationen zwischen Homescreen und Apps machen Spaß. Aber das alles ist eher wie das Öl zwischen einzelnen Motorenteilen. Feedly sieht auf dem iPad genauso aus, wie unter Android. Twitter, WordPress, OneNote, GMail, Outlook. Nichts unterscheidet sich. Nur beim Sprung zwischen den Apps merke ich einen Unterschied.

Dafür springen mir einige Bugs ins Auge. Kippe ich z.B. den Bildschirm, dann drehen sich manchmal die Apps, aber das Dock bleibt stehen oder umgekehrt. Amüsant ist, dass ich genau weiß, dass es umgekehrt genauso wäre: Als Apple-User würden mit beim Wechseln des Systems auch Fehler auffallen, die ich dagegen ausblende.

3 Wochen mit dem iPad Pro 11" 2Nach wenigen Tagen muss ich konsterniert feststellen: Das iPad liegt eigentlich nur noch herum. Obwohl ich mir wirklich Mühe gebe, das Gerät zu mögen, finde ich einfach keinen wirklichen Einsatzzweck. Das gilt fairerweise aber auch für Android-Tablets.

Hörbücher höre ich auf dem Handy. Nachrichten lese ich auch dort. Alles, was mit Laufen und Fitness zu tun hat, ebenso. Fürs Bloggen dagegen setze ich mich immer wieder an den Computer. Ich brauche mehrere Bildschirme, will hier und da und dort recherchieren. Unterrichtsvorbereitung läuft sowieso mit dem großen Office.

Die Geräteklasse „Tablet“ passt nicht in meinen Alltag.

Zwei Monate habe ich das iPad Pro noch zum Ausprobieren, aber ehrlicherweise spiele ich mit dem Gedanken, es diese Woche noch zurückzuschicken. Immerhin weiß ich jetzt sicher, dass ich mir keines zum Geburtstag wünschen werde.

14 Gedanken zu „3 Wochen mit dem iPad Pro 11″“

  1. Also das Tablet ist bei mir aus dem Unterricht nicht mehr wegzudenken bei mir. Bei mir war das bis dato auch immer nur Android. Ein HTC Flyer, ein Samsung Note 8, jetzt ein Samsung Galaxy Tab S3 – allesamt mit Stift, was es ja auch lange Zeit nur bei den Android-Geräten gab. Seit es allerdings jetzt auch iPads mit Stift für um die 450€ gibt, schiele ich aber ab und an zu Apple rüber. Das liegt vor allem an der Software, die es da gibt. Apps, die plattformübergreifend existieren, sind selbstverständlich recht ähnlich. Aber was alleine im App-Bereich für den Englischunterricht bei Apple abgeht ist kein Vergleich. Da hinkt Android meilenweit hinterher, und das wird es wohl auch, weil sich dort mit Software einfach kaum Geld machen lässt. Sollte mein S3 irgendwann mal das Zeitliche segnen, werde ich daher eventuell mal mit der Konkurrenz liegäugeln…

  2. Danke für den Tipp mit Grover – kannte ich gar nicht. Bietet ja völlig neue Möglichkeiten – vor allem Geld zu sparen. Ich gehöre leider zu denen, die kaufen und dann merken, dass es nicht so funktioniert, wie ich gedacht habe. In der Regel leihe ich es dann an Freunde weiter (unbefristet ;)). Die freuen sich immer.

  3. möchte ein paar Ergänzungen machen, die kann man aber erst merken. wenn man die Vorgängermodelle hatte, oder kennt. Also der Preis hat sich verdoppelt, was bekommt man dafür an Vorteilen? 1. man hat keinen Kopfhörer-Anschluss mehr 2. keinen Fimgerabdrucksensor mehr (was dazu führt, dass man nicht wie seit Jahren im liegen auf der Couch im dunklen entsperren kann, sondern sich das Ding vor die Rübe heben muss und hoffen dass das Licht ausreicht um in doppelter Zeit als vorher Zugriff zu bekommen. 3. die runden Aussenkanten sind weg, dafür gibts jetzt wieder flache, im iPhone 5 Retro Design, die in die Hande schneiden wenn man es länger hält, wenn denen kein neues Design einfällt, dann einfach zurück auf ein altes, Hauptsache anders. 4. man hat sich entschlossen eine neue Displayart zu verbauen die zwar keine höhere Auflösung hat und keine sonst sichtbaren Vorteile, aber dafür einen Gelbstich den man nicht korrigieren kann. 5. der Homebutton ist weg, nicht schlecht…. jetzt kann man 3 Fuchtelgesten machen, wo vorher ein Tastendruck war. 6. ausschalten ist ebenfalls um einen Schritt umständlicher geworden. 7. die Akkulaufzeit hat sich nicht spürbar geändert, die Displayränder sind minimal dünner, aber immernocj weit weg von randlos. Die einzige Sache die wirklich eine Verbesserung ist, sind dir 120Hz die alles flüssiger machen, aber nur um Icons um Hundertstelsekunden schnelle zu swipen den doppekten Preis bezahlen? Apple Pen und Tastatur funktionieren auch beim Vorgänger gut, ich finde die Entwicklung des neuen iPads eine Katastrophe. Apple hat Glück dass sich Huawei und Co. noch nicht mit viel Energie auf Tablets konzentriert haben. Zidem wird man sein diesem Jahr auf jeder kostenlosen App des App Store so mit Werbung zugeschissen wie noch nie, dass man entweder zahlt, oder zu Android oder Windows zurück wechselt. Ich werde jedenfalls nach 12 Jahren iPad, iMac und iPhone wieder zurückwechseln. Es gelingt ihnen nicht mehr länger, über den Tod von Steve Jobs hinweg zu täuschen, der Kopf ist weg und der Körper beginnt bereits zu stinken.

  4. 2012 habe ich mein MacBook verkauft. Warum? Weil ich gemerkt habe, dass es zunehmend nur herumlag, weil das iPad so nach und nach die Aufgaben des Desktops übernommen hat. Seit Anfang an war ich beim iPad dabei – bin also „mitgemachsen“ und erkenne einerseits das Potenzial, das häufig verkannt wird. Andererseits ist es noch ein sehr junges Medium im Vergleich zu den Desktops, so dass man hier und da Wege des Gewohnten finden muss/kann.
    Es war für mich anfänglich mitunter auch fragwürdig, wie ich die eine oder andere Aufgabe bewerkstellige. Heute habe ich den Workflow gefunden, den ich zum mobilen Arbeiten brauche, wünsche und mir Spaß macht. Dass das nicht alle so sehen, ist mir klar. Ich bin dem neuen Medium sehr offen gegenüber gewesen. Das Book habe ich also erst nach meiner Erkenntnis wieder abgeschafft.
    Und was die Quali der iPads betrifft…. Ein Android-Gerät und ein Surface kommen mir nicht ins Haus.

  5. Moin,
    ich arbeite in der Schule mit iPads und privat mit einem android Tablet und muss sagen, dass gerade bei der Benutzung von Office zwischen den Apps große Unterschiede zu finden sind. Insbesondere die OneNote App ist unter Android arg beschnitten, was den Funktionsumfang angeht, während man unter iOS gut damit arbeiten kann. Ich habe keinen Vergleich zum Surface zum Beispiel beim Surface go bezüglich Akkulaufzeit und Apps um zum Beispiel die ct oder den Spiegel zu lesen. Gibt es da entsprechende Apps oder läuft es dann wieder nur über pdfs. Gerade dafür oder für das annotieren von Texten finde ich es sehr praktisch. Allerdings war mir das große 12″ Samsung Note zu unhandlich und zu schwer.
    Grüße Danny

  6. Kann ich gut verstehen! Ich finde das iPad auch eher nutzlos. Ich habe drei Jahre lang versucht, alles damit zu machen, aber die mangelnde Mausunterstützung ist ein NoGo für Officearbeiten, z.B. effiziente Textverarbeitung. Jetzt bin ich beim Surface – das ist um Längen brauchbarer, bietet mit Stift und Maus einfach alles und ersetzt mit Dock und Monitor en passant den Desktop. Ein tolles Gerät!

    Die ostfriesischen Landkreise sind der Apple-Werbung auch verfallen und wollen lieber iPads anschaffen – kann sein, dass die nette Spielereien für den Sportunterricht (Coach’s Eye) und Ähnliches bieten, zum Arbeiten für Geisteswissenschaftler taugen sie aber meines Erachtens nicht. Schöne Grüße, Stefan

    1. Darf ich fragen von welchen Landkreisen du sprichst? Bei uns im Landkreis Aurich habe ich noch nichts davon mitgenommen. Würde mich ja freuen, wenn da was kommt.
      Ich nutze ein „altes“ Ipad Pro für den Unterricht. Finde das super. Zum Schreiben gibt es den Stift. Schulbuch auf dem Gerät. Mit Apple TV leicht mit dem Beamer zu finden. Viele tolle Apps. Einen festen PC brauche ich eigentlich nur für „Schreibarbeiten“. Aber ich denke, dass vieles auch einfach Gewohnheit ist. Bis ich wusste, was man alles wie mit dem Ipad machen konnte, dauerte es auch.

  7. Bei mir ist es täglich 4 Stunden und mehr im Einsatz.

    Bücher lesen in Kindle und IBooks, Essensplanung und Rezepte in Paprika, Mail, Surfen, Wetter, TV-Programm, Notizen, Checklisten, Rechnungen, auch finanzmathematischer Natur, Reiseplanung, Routen- und Ortplanungen in Google Maps, Kartenfunktion mit GPS, Bloggen mit Sparks, Fotografieren und Fotoverwaltung. Und weiteres mehr.

    Andere werden all das mit einem Smrtphone machen. Ich nicht, ich finde Smartphone Bildschirme einfach unterirdisch.

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