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Wir bauen ein Fachwerkhaus.

Mit meinem 9er Technikkurs baue ich in diesem Schuljahr an einem Hühnerhaus. Wir haben recherchiert, geplant und ein Modell entworfen. Dazu einen Ort gesucht und den Untergrund gepflastert.

PflasternCorona hat mich in meinem Fahrplan ein halbes Jahr zurückgeworfen. Ich habe versucht, das mit Recherche und Planungen zu überbrücken – aber das war mehr „gut gemeint“ als wirklich sinnvoll. Bis es soweit ist, dass wir uns mit dem Dachausbau beschäftigen, vergeht nochmal ein halbes Jahr. Da wird sich niemand mehr an irgendwas erinnern.

Mittlerweile sind wir wieder richtig drin und an allen Ecken und Enden wird gesägt und gemessen. Mittlerweile sind alle Teile des Grundgerüsts grob fertiggestellt und ich habe die Gunst der Stunde genutzt, den Rohbau zusammenzustellen.

Auf dem Weg zum Fachwerkhaus„Uh.. Herr Klinge – so groß habe ich mir das nicht vorgestellt!“ meint Mahmut etwas ehrfürchtig. „Bis zum Sommer werden wir wohl nicht fertig, oder?“ ergänzt Dennis.

In der Tat. Bis zu den Sommerferien müssen noch die schrägen Einsätze und der Grundstock des Dachstuhls gefertigt werden. Dann, in der letzten Schulwoche, einmal alles nach draußen an seinen Ort bringen, verschrauben und noch anstreichen. Wird knapp.

Realistisch betrachtet, werde ich mit diesem Haus noch einige Jahre füllen können. Mit den 9ern nächstes Jahr das Gefache im Rahmen von Bautechnik, mit den 8ern den Dachstuhl detailliert und sorgfältig ausbauen. Die 7er verlegen die Elektrik (Licht, Wärme, eine elektrische Hühnerklappe) und mit den 6ern baue ich Fenster, Tür und Fensterläden.

Am spannendsten ist für mich aber die persönliche Entwicklung der einzelnen Schüler über die Jahre. Einige sind zu jungen Erwachsenen herangewachsen, die verantwortungsbewusst und teamfähig arbeiten. Junge Kerle, denen ich großes Vertrauen entgegenbringe und die im Unterricht hart arbeiten, sich gegenseitig unterstützen und dabei viel lachen. Da sind Leute dabei, denen ich zu ihrer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ein handgeschriebenes Empfehlungsschreiben beilegen würde.

Wenn der Beruf gerade zeitweilig auch anstrengend ist und man sich wie Sisyphos in einem ewigen K(r)ampf wähnt – dann führe ich mir diesen Kurs vor Augen und weiß wieder, warum ich ursprünglich Lehrer geworden bin.

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