„Was für ein Schuljahr! Wie wäre es mit einem weiteren Bauprojekt für die Kinder um die Ferien zu feiern?“
Fast alle Aufgaben an der Schule sind für mich abgeschlossen und der Rest kann im HomeOffice erledigt werden. Die Sommerferien dürfen beginnen und meine Kinder erwarten mich auch sehnlichst zu Hause.
Vergangenes Jahr hat mir die Firma Fatmoose einen Kinderspielturm für meinen Garten zur Verfügung gestellt. Die fanden meine Do-it-yourself-Rubrik ganz wunderbar und zeigen sich insbesondere vom Hühnerhaus beeindruckt. Wie es scheint, sind sie der Meinung, dass meinem Garten ein ordentlicher Spielturm fehlen würde (ob für die Hühner oder die Kinder sei universal nutzbar!) und fragten mich, ob ich nicht einen ausprobieren wolle. Der Auftrag war: testen, toben, klettern, rütteln, schaukeln was das Zeug hält und – na klar – gerne auch drüber bloggen. Mit Schwiegervater, Kindern, Hund und Hühnern habe ich mich an den Aufbau gewagt und ein Projekt daraus gemacht: Wo es nur ging, habe ich meine Töchter schrauben und hämmern lassen und das Spielgerüst hat sich über das Jahr mehr als bewährt: Wenn alles öffentliche Leben stillsteht, ist ein Leben auf dem Dorf nicht das schlechteste.
„Es fehlt ein Platz, an dem ich meinen Kaffee trinken kann“, meinte meine Frau um Ostern herum und was sie eigentlich sagte, war: „Bau mir bitte eine Terrasse hier unten – am besten mit Sandkasten, damit ich hier in Ruhe lesen und die Kinder hüten kann.“
Gesagt. Getan.
Obwohl ich das nicht mehr vermutet hätte, liebt meine mittlere Tochter den Sandkasten sehr. Es werden Burgen gebaut und Tunnel gegraben. Zwischendurch geschaukelt und dann wieder Flüsse in den Sand gegossen. Auf Wunsch hin habe ich an der Kinderschaukel eine kleine Trapezschaukel ergänzt.
Während ich letzte Woche mit meiner Frau auf eben jeder Cappuccino-Terrasse saß und die Füße hochlegte, schrieb ich Fatmoose an. „Leute, was für ein Schuljahr! Wie wäre es mit einem weiteren Bauprojekt für meine Kinder, um die Ferien zu feiern?“
„Schatz“, fragte ich die beste Ehefrau von allen, „hast du was dagegen, wenn wir hier unten noch ein gewaltiges Piratenschiff hinbauen?“ Meine Frau blickte mich mit jenem Blick an, der nach siebzehn Jahren Ehe keiner weiteren Worte bedurfte. Aber wir sind auch noch nicht so lange verheiratet, dass ich mich nicht immer noch blind und taub stellen kann. „Und eine Ritterburg? Schau doch mal!“
Für einen kurzen Moment habe ich mich der amüsanten Vorstellung hingegeben, meinen Garten in eine gewaltige Ausstellung zu verwandeln: Von Spielturm zu Spielturm könnte man sich in zehn Jahren dann wie in einem Affengehege bewegen. Meine Kinder könnten Eintritt verlangen und auf Google Maps würde mein Garten dann aussehen, wie ein kleiner Ableger vom Fantasialand.
Man wird ja noch träumen dürfen.
Aber natürlich wäre das Quatsch. Passender wäre eine kleine Hütte. Dort könnte meine wunderbare mittlere Tochter endlich ihre köstlichen Gras-Suppen mit Löwenzahn und Gänseblümchen kochen. Eine Win-win-Situation.
Eine kleine Kritzelei und zwei Mails mit Fatmoose später ist für Beschäftigung in den Sommerferien gesorgt: Auf der Terrasse wird ein kleines Häuschen platziert.
Der Bauaufwand ist deutlich einfacher, als bei dem Spielturm und ich überlege, Planung und Umsetzung weitgehend in Kinderhände zu legen. Meine älteste Tochter wird in wenigen Jahren ausziehen und da sollte man in der Lage sein, Bohrmaschine und Akkuschrauber zu bedienen und den Unterschied zwischen einem Schraubenschlüssel und einem Schraubendreher kennen.
Gestern ist das Holz angekommen – pünktlich auch zu meinem Beginn der Sommerferien. Nach einem Jahr Technikunterricht (und dem Bau eines Fachwerkhauses) gefällt mir besonders, dass das Holz schon perfekt zugeschnitten ist. Gesägt habe ich in diesem Jahr wahrlich genug.
Am kommenden Wochenende ist schönes Wetter angesagt: Ich freue mich schon drauf. Vielleicht ist das Haus ja groß genug, dass die Kinder auch darin übernachten wollen.
Man wird ja noch träumen dürfen!
Disclaimer: Die Firma Fatmoose hat mir ein Häuschen für meinen Garten kostenlos zur Verfügung gestellt. Dieser Artikel ist keine Auftragsarbeit und ist aus freien Stücken geschrieben. Wie immer schreibe ich aus Freude und nicht um Geld zu verdienen.
Sollte jedoch ein mitlesender Autohändler der Meinung sein, in meiner Garage fehle ein ordentliches Auto (vielleicht eines, das keinen Regen einsammelt, dessen Schloss nicht ständig brachial aufgestemmt werden muss und dessen Motor nicht regelmäßig einfach ausgeht), dann bin ich bereit, auch dieses begeistert zu testen 😉.