#3: Fisch
…In seinen Tagen kam Pul, der König von Assur, in das Land…
…zog Tiglat-Pileser, der König von Assur, heran… und verschleppte ihre Bewohner…
…zog Salmanassar, der König von Assur, gegen Samaria und belagerte es…
aus 2. Könige 15 und 18
Angegriffen.
Verschleppt.
Belagert.
Die Assyrer waren niederträchtig. Schreckliche, gewalttätige, aggressive Leute, die das Leben für die Israeliten zur Hölle gemacht haben. Jahr um Jahr um Jahr.
Nicht, dass wir heute wesentlich weiter entwickelt wären. Anfang des Jahres erklärte die CSU recht deutlich, welches Bild sie von den Rumänen habe. In Dafur metzeln sich verschiedene Volksstämme gegenseitig nieder. In Nigeria töten sich radikale Christen und fanatische Muslime gegenseitig. Eine elende Zeit, ohne Hoffnung auf Besserung.
Zu solch einer Zeit entstand die Geschichte um einen Mann namens Jona. Jona war ein Israelit. Und in dieser Geschichte trägt Gott Jona auf, eine Botschaft in die große Stadt Ninive zu bringen.
Ninive aber war in Assyrien.
Assyrien? Unser schlimmster Feind? Die verhassten Ungläubigen, die das Leben für unser Volk immer und immer und immer wieder zur Hölle machen? Gott will, dass ich in das Zentrum des Wahnsinns und des Bösen laufe und ihnen eine gute Botschaft überbringe? Im Ernst?
Jonah will nichts davon und so rennt er zum nächsten Hafen, springt auf ein Schiff und segelt in die entgegengesetzte Richtung.
Natürlich tut er das.
Ich würde auch in ein Boot springen.