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Wie macht man eigentlich Strom – 2

Vor einigen Tagen veröffentlichte ich einen Artikel über die Fragestellung, wie man eigentlich Strom “macht”.
Es gibt natürlich noch (mindestens) eine weitere Möglichkeit, Strom zu erzeugen: durch eine chemische Reaktion.

Jeder kennt die Kartoffeluhr noch aus dem Schulunterricht, der ein oder andere Leser erinnert sich vielleicht an die Fragestellung, wie viele Orangen man braucht, um ein iPhone zu laden.

Forscher der Hebrew University of Jerusalem haben die Kartoffel-Batterie nun “weiterentwickelt”. Hinter dem Link kann man sehr schön erkennen, dass die erzeugte Spannung zumindest ausreicht, eine LED gleißend hell zu betreiben.

Der Clou dabei:

they discovered a new way to construct an efficient battery using zinc and copper electrodes and a slice of your everyday potato. The scientists discovered that the simple action of boiling the potato prior to use in electrolysis, increases electric power up to 10 fold over the untreated potato and enables the battery to work for days and even weeks. The scientific basis of the finding is related to the reduction in the internal salt bridge resistance of the potato battery, which is exactly how engineers are trying to optimize the performance of conventional batteries. The ability to produce and utilize low power electricity was demonstrated by LEDs powered by treated potato batteries.

Kurz gesagt: Sie haben die Kartoffeln gekocht, bevor sie damit rumexperimentiert haben.

…?!

Kann das wirklich sein? Ist es wirklich möglich, dass seit Generationen mit dieser ökologischen Batterie im Biologie-/Chemie-/Physikunterricht herumgesaut wird, und nie (!) ist jemand auf die Idee gekommen, mal gekochte Kartoffeln zu benutzen?

Wie schon bei der enttäuschenden Entdeckung, wie einfach es ist, Strom zu erzeugen fühle ich mich auch hier seltsam beschämt. So einfach? So simpel? Warum bin ich da nicht drauf gekommen?

Ich frage mich, wie oft im Leben etwas Großartiges direkt vor meinen Augen lag, und ich habe es nicht erkannt. Was sagt das über mich aus?

2 Gedanken zu „Wie macht man eigentlich Strom – 2“

  1. Das ist ja mal cool! Danke für die Aufklärung!

    Es ist schon manchmal komisch, dass die einfachsten Dinge zu lange nicht erkannt werden. Aber das ist auch gut so!
    Denn ansonsten könnten ja nur noch die genialen Menschen etwas entdecken. So bleibt aber noch genug übrig.

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