Wie ich an mehreren Stellen ausführte, habe ich zwei Kinder mit Glasknochen in meinem Unterricht sitzen. Wir sind in ganz intensivem Dialog mit den Eltern, Integrationshelferinnen und Kollegen, um die Kinder zielgleich unterrichten zu können.
Das Fach Technik stellt für die Mädels aber eine schier unüberwindliche Hürde dar: Denn zum Sägen, Feilen und Schleifen braucht man vor allem Kraft. So kam es, dass ich in einer Konferenz den anwesenden Eltern und Kollegen grinsend erzählte, dass die Zwischennoten eigentlich die Noten der Integrationshelferinnen seien, weil die Aufgaben für die Kinder schlichtweg nicht lösbar seien. Die Kinder würden sich bemühen, alle Handgriffe zu probieren und aus dem Mischmasch zwischen arbeiten, helfen und hilflos zugucken habe ich meine Noten gebastelt.
”So so”, murmeln die Eltern augenzwinkernd mit Blick auf die Noten, “da müssen sich die Integrationshelferinnen aber mal mehr Mühe geben…”
Wie wirken sich die Inklusionshelfer bei euch eigentlich auf das Klima in der Klasse aus? Gibt es da irgendwelche Schwierigkeiten, weil zwei Erwachsene mit bei den Schülern sitzen?
Wir haben seit letzter Woche auch einen Inklusionsschüler in der 5. Klasse, in der ich Deutsch unterrichte (bzw. es Versuche – bin im ersten Refjahr… ), der wohl bisher einen Schulbegleiter hatte, es bei uns aber erstmal ohne probieren sollte. Da das zumindest noch nicht wirklich funktioniert, wird wohl bald in einer Klassenkonferenz entschieden, ob doch wieder ein Schulbegleiter her soll. Allerdings scheint es da im Kollegium einige Bedenken zu geben, ob sich das negativ auf die Integration in der Klasse auswirken könnte.
lg Caro
Gute Frage – da werde ich am Wochenende mal ausführlicher antworten. Kurz: Das hängt sehr von den Inklusionshelfer/innen ab.
In vielen Schulen gehört der Integrationshelfer zum Inventar, in anderen dagegen ist er eher ein Exot…. Es liegt sicher auch aber gewiss nicht nur an dem Integrationshelfer sondern ein Stück weit auch an den Lehrern. Wie beziehen sie ihn mit ein, wie können auch sie dazu beitragen dass es als selbstverständlich angesehen wird, dass er da ist, dass er dazu gehört und ein Teil der Klasse ist. Ich kenne einige Schulen an denen die Integrationshelfer vom Lehrerkollegium so akzeptiert werden dass es auch für sie völlig normal ist im Lehrerzimmer zu sitzen und Kaffee zu trinken, sie nehmen an Teambesprechungen teil und werden auf Weihnachtsfeiern eingeladen. An manchen Schulen hingegen ist Integration Neuland und die Integrationshelfer müssen selber darum kämpfen integriert zu werden…. Eine weitere erwachsene Person neben dem Lehrer kann doch (bei guter Zusammenarbeit!) nur eine Bereicherung für die Klasse sein. Leider ist das aber vielen Lehrkräften (noch) nicht bewusst und der Integrationshelfer wird eher noch als Störfaktor betrachtet. Inklusion funktioniert aber nur über Integration….
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