Zum Inhalt springen

[Ein Gastbeitrag meiner Co-Klassenlehrerin, Ramona Stock.]

IMG-20150519-WA0000Im Deutschunterricht der Klasse 7 werden an unserer Schule häufig Bücher gelesen, die die NS-Zeit thematisieren. Die Sekundärliteratur schlägt derartige Bücher aufgrund der mangelnden „psychologischen Reife und Empfänglichkeit für das Thema Holocaust“ der jüngeren Schüler meistens erst ab der 9., frühestens der 8. Klasse vor. Auch ich war äußerst skeptisch:

Ist die unfassbare Grausamkeit der nationalsozialistischen Effizienz und Menschenverachtung nicht zu viel für die noch kindlichen Gemüter unserer Siebtklässler? Und was ist mit unseren Glasknochenkindern, die in der damaligen Zeit als „unwertes Leben“ eingestuft worden wären? Kann ich sie (schon) damit konfrontieren, dass ihr Leben in einer anderen Zeit einfach ausgelöscht worden wäre? Und wie kann ich mit diesem Thema umgehen, ohne mit erhobenem Zeigefinger Betroffenheit und schlechtes Gewissen einzufordern (wie ich das in meiner Schulzeit empfunden habe)? Wie gehe ich überhaupt angemessen damit um?

Zur Wahl stellte ich den Schülern „Damals war es Friedrich“, „Der Junge im gestreiften Pyjama“ und ein Buch mit völlig anderem Thema. Alle drei stellte ich vor, von allen dreien las ich das erste Kapitel vor. Die Abstimmung war verblüffend: Die Schüler stimmten fast einstimmig für den „Jungen im gestreiften Pyjama“.

Und es wird immer verblüffender: Die Schüler lesen das Buch tatsächlich. Und ihr Gesprächsbedarf darüber, was sie lesen, ist enorm! Wir haben im Klassenzimmer ein Plakat angebracht, auf dem die Schüler eintragen können, worüber sie gerne mehr erfahren möchten. Das bezieht sich auf Textstellen, die sie sich genauer angucken möchten, und auf historisches Hintergrundwissen. Die Schüler tragen tatsächlich Dinge darauf ein! Richtig gute Dinge, die den Unterrichtsverlauf strukturieren und die Lektüre des Buchs vertiefen. Für jedes kleine Nebenthema findet sich sofort jemand, der es recherchiert. Es ist eine der seltenen Unterrichtsreihen, in denen ich tatsächlich den Unterricht ganz schülerzentriert mit ihnen zusammen gestalten kann und es ist wunderbar! Und vor allem ganz unverkrampft!

Eines unserer Glasknochenmädchen erwähnte übrigens selber ganz selbstverständlich, dass auch Menschen mit Handicap damals deportiert wurden. Und einige Schüler fragten, wo denn eigentlich von Siegen aus das nächste KZ sei, das man heute noch besichtigen könnte. Darum kreisen unsere Gedanken jetzt: Ab welchem Alter kann man mit den Schülern ein KZ besuchen? Von Siegen aus, sind alle Wege weit. Sollte man dann nicht aufs Ganze gehen und nach Auschwitz fahren (wo übrigens auch unser Buch spielt)?  Was für Erfahrungen habt ihr da gemacht?

Über Rückmeldungen wäre ich ganz dankbar!

20 Gedanken zu „Siebtklässler und Auschwitz“

  1. Ob ein Ausflug in ein KZ generell in diesem Alter geeignet ist, diese Frage kann ich nicht beantworten. Da man jedoch in seinem Leben, wenn man nicht gerade ein Geschichtslehrer ist, eher nur einmal ein KZ besucht und danach mit den Gedanken darüber beschäftigt ist empfehle ich definitiv nach auschwitz zu gehen. Wir waren dort und der Ort hat mich nachhaltig geprägt. Eine andere Klasse war in einem kleineren KZ und es war wohl lange nicht so allumfassend und man hat die Ausmaße nicht so wahrgenommen wie wir in auschwitz.

  2. Ich war selber als Schüler in der Sekundarstufe 2 in Auschwitz und wir durften mit Überlebenden reden.
    Alleine der Anblick der schieren Größe dieses Vernichtungslager ist unglaublich. Ich halte Schüler in der siebten Klasse noch nicht reif genug, das zu fassen und richtig einzuorden und würde daher noch warten.

  3. In der Hauptschule hatten wir das Thema von der 5 bis zur 9 Klasse. (Danach kam alles was mit der DDR oder der Roten Armee zu tun hatte dran)
    Wir haben daher über den Nationalsozialismus sehr früh was gelernt.

    Die Geschichte ist nach Wikipedia erst im Jahr 2006 erschienen, aber ich weis ganz genau, dass ich sie schon vorher als Kurzgeschichte gelesen habe (In einem Geschichtsbuch)

  4. Die Leiterin des KZ Lichtenburg bietet Führungen auch schon für Grundschulen an. Auch privat haben sich keine Kinder in der dritten und vierten Klasse am meisten für das Thema interessiert. Studien zum politischen Interesse von Kindern zeigen, dass sie sich ab ca. 10 Jahren dafür interessieren und durchaus in der Lage sind, das Thema zu bearbeiten. Wir werden im Herbst ausprobieren, wie man mit 13-14-Jährigen mit Minecraft zu Geschichten von Opfern eines KZ arbeiten kann.

  5. Es ist schon eine Weile her, dass ich privat das Buch gelesen habe, es war spannend und interessant, aber in mir hat sich auch ein Widerwillen gegen das Buch aufgebaut. Vielleicht lag es daran, dass das Buch an vielen Stellen gerade von Leerstellen lebt, einige wichtige Dinge werden nicht erklärt, sondern als Wissen vorausgesetzt, was aber bei „privaten“ Lesern ohne Begleitung in diesem Alter noch nicht der Fall ist. Sie begleiten da ihre Schüler und können die Defizite des Buches ausgleichen. Ich glaube, dass mich auch die große Fiktion der Geschichte irritiert hat, aber damit haben jugendliche Leser weniger ein Problem. Trotzdem sind Ihre Erfahrungen dazu für mich sehr interessant – reflektieren Ihre Schüler diese Ebene schon?

    Auschwitz war auch für mich eine sehr prägende Schulerfahrung – aber erst in der Oberstufe. Und ich musste damit zurecht kommen, dass dieser Ort auch einen unglaublichen Frieden ausstrahlen kann. Wir waren an einem wunderbaren Nachmittag/Abend dort. Ich weiß nicht, ob diese widerstreitenden Gefühle schon für Siebtklässler zu bewältigen sind. Unsere Schüler fahren in eine näheres Konzentrationslager und machen auch dort schon große Erfahrungen. Es kommt da dann auch die Aufbereitung an. Unsere polnische Führerin in Auschwitz ließ uns damals Sechzehnjährige zum Beispiel sehr deutlich spüren, dass WIR Schuld an diesem Lager und dem Massenmord sind. Dabei waren wir schon bedrückt genug… bis die Sonne den Himmel in ein rosafarbenes Meer verwandelte.

    Diese Beschreibung hilft Ihnen nicht wirklich – aber sie zeigt vielleicht ein paar mitzubedenkende Komponenten auf – die natürlich so gar nicht vorhanden sein müssen, aber können.

    viele Grüße von Frau Henner

    1. Ich finde momentan eigentlich alle Erfahrungen, Eindrücke und Gedanken zu dem Thema sehr hilfreich, deshalb vielen Dank dafür! 🙂
      Wir werden abschließend den Film gucken und die Unterschiede zwischen Literaturvorlage und filmischer Umsetzung und in diesem Zusammenhang auch deren jeweilige Möglichkeiten und Vorzüge thematisieren. (Bei denjenigen, die den Film schon gesehen haben, ist das ein ganz großes Thema) Ich bin sehr gespannt, wie tiefgehend das werden wird! Einigen traue ich da schon viel zu, bei anderen bin ich zufrieden, wenn sie erkennen, dass Filme und Bücher einfach unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten haben.

  6. Ich habe bereits in der fünften oder sechsten Klasse „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ im Deutschunterricht gelesen, wusste zu dieser Zeit allerdings schon von zu Hause einiges über die Zeit des Nationalsozialismus.
    Mit der Schule waren wir in der neunten Klasse in der Gedenkstätte in Dachau – für einen Teil war die Besichtigung leider Anlass für viele „Witze“.
    Vor etwas weniger als einem Jahr war ich dann mit der jungen Presse in den Gedenkstätten in Auschwitz und habe das Ausmaß erst begreifen können – Vorher war ich durch viele Fakten fast etwas „abgestumpft“ (Ich beschäftige mich relativ viel mit der Zeit des Nationalsozialismus.). Dazu habe ich auch ein bisschen was auf meinem Bog veröffentlicht.

    Ich glaube , dass man mit einer siebten Klasse eine Gedenkstätte sehr gut besichtigen kann, wenn die Begleitung durch die Lehrer_innen unterstützend ist und die Sprachlosigkeit zugelassen wird.

    1. ähnlich war es auch bei mir. wir waren mit der klasse in dachau und privat mit meinem eltern in buchenwald. der besuch in buchenwald (der mir als sehr, sehr krass in erinnerung ist, obwohl meine eltern das gut aufgefangen haben) wird so ungefähr mit 12/13 gewesen sein, dachau kam später – wohl in der 8. oder 9. klasse, denke ich.

      ich finde es schwierig und finde auschwitz in seinem ganzen ausmaß gefühlsmäßig eine nummer zu groß für dieses alter. hier in israel wird der holocaust seit einigen jahren schon im kindergarten thematisiert, man kommt auch durch die jährlichen gedenktage gar nicht daran vorbei, und dennoch sind die klassenfahrten nach auschwitz erst mit 16/17.

      viele grüße!

      1. Ich war mit ca. 14 Jahren in Buchenwald und kann mich noch heute daran erinnern. Die bedrückende Atmosphäre, Gänsehaut und ein Kopf voller Fragen…

        Ich denke, das Kinder in dem Alter sehr wohl damit umgehen können und auch sollten, sofern sie gut begleitet und Fragen beantwortet werden!

        Übrigens zählte bei uns damals „Das Tagebuch der Anne Frank“ als Literatur dazu und mit ihrer Geschichte konnten wir uns sehr gut identifizieren.

  7. Hallo Ramona,
    ich möchte Dir mehr als Mutter denn als Lehrerin antworten, denn ich darf an meiner Schule kein Ethik unterrichten weil meine anderen Fächer Mangelfächer sind. Am Seminar (Ethik) hatte ich mich in einer Projektgruppe mit jüdischem Leben in unserer Gegend beschäftigen sollen und das Thema unserer Kleingruppe war „Ausflugsmöglichkeiten in der Region“. Wir haben die Vor- und Nachteile verschiedener Ausflüge betrachtet und ich kam damals zu dem Schluss, dass mein eigener Sohn (der sich mit 8 Jahren in der Bibliothek heimlich Bücher über das 3. Reich „einsog“ und uns in diesem sehr jungen Alter schon mit Fragen löcherte) erst in der üblichen 9. Klasse in ein ehemaliges Konzentrationslager gehen sollte. Trotz großem Interesse und geschichtlichem Wissen sind der wirkliche Anblick von Verbrennungsöfen, Gasduschen und Becken in denen damals Leichen schwammen (mit Bildern) einfach zu schlimm für Kinder unterhalb der 9. Klasse. 9. Klasse ist für mich die absolute Grenze.
    Aber es gibt vielleicht Erinnerungsstätten die weniger explizit sind? Angefangen von den Stolpersteinen bis zu ehemaligen Konzentrationslagern von denen einfach nicht mehr viel zu sehen ist. Bei uns in der Gegend gibt es zum Beispiel ein kleineres ehemaliges Lager mit einem regen historischen Verein über das auch eine ehemalige Bewohnerin eines nahegelegenen Dorfes ihre Jugenderinnerungen geschrieben hat. Dort sind die Dinge nicht ganz so explizit. Man sieht mehr Bildtafeln und eine blühende grüne Landschaft. Man kann sich maches vorstellen, aber wird nicht so direkt konfrontiert.

    Solche kleineren Lager gibt es sehr viele. Und das ist noch viel eindrücklicher aus soziologischer Sicht, weil es dann so „nah“ ist. Und es geht weniger um die ganzen schlimmen Details der Vernichtung.
    Und ich denke der Ausschwitz Ausflug in der 9. Klasse wird sowieso noch kommen.
    LG
    Coreli

    1. Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
      Ich gewinne auch mehr und mehr den Eindruck, dass es doch zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe sind, ob ich von Massenmorden höre/lese, Bilder von Leichenbergen im Internet oder einem Buch sehe oder ob ich mich tatsächlich an einem Ort befinde, wo genau diese Dinge Realität waren. Das bestärkt mich in meiner Meinung, wenn schon ein KZ, dann Auschwitz besuchen; aber es bestärkt mich auch in dem Gedanken, dass dafür noch ein paar Jahre Zeit sind.
      Die Stolpersteine habe ich auch schon in Erwägung gezogen und sie werden mir immer sympathischer 😉

  8. Ich habe mich schon vor der Zeit, als das in der Schule in der 8. Klasse durchgenommen wurde, mit dem Thema beschäftigt. Es hat mich immer schon interessiert, wie so etwas schreckliches geschehen konnte. In der 8. Klasse fand eine Reise nach Auschwitz stand (bei der ich aber nicht mitfuhr).

  9. Hm, in einem smoothen Umfeld fährt die VVN-Siegen-Wittgenstein jedes Jahr im April nach Buchenwald, um dort der Selbstbefreiung zu gedenken…
    Bei ihren Gedanken ist mir der Gedanke gekommen, dass den Kindern die Idee der Selbstbefreiung damit Selbstbestimmung bestimmt gut gefallen würde…

    Beste Grüße und ein
    Herzliches Danke für ihren Schrieb

    Klaus Mertens

  10. Am nächsten an Siegen wäre natürlich Hadamar (in der Nähe von Gießen).
    Allerdings bin ich auch nicht sicher, ob die Aufbereitung einer solchen Stätte schon etwas für 7. Klässler ist, zumal in Hadamar gezielt Behinderte und psychisch Kranke getötet wurden, was bei deiner Klasse vielleicht in der konkreten Konfrontation problematisch sein könnte. Allerdings könntest du dich ja mal bei den Pädagogen, die dort arbeiten erkundigen, was die für Erfahrungen haben und ob sie das für sinnvoll halten bzw. ob es eine Möglichkeit gäbe, eine Führung auf die Altersgruppe zuzuschneiden.

    1. Vielen Dank für den Tipp!! Das werde ich mir auf jeden Fall merken! Für unsere spezielle Klasse finde ich den damaligen Schwerpunkt der Einrichtung allerdings schon problematisch.

  11. Hallo Ramona!

    Ich antworte hier auch als Mutter, die selbst in der neunten Klasse in Buchenwald war und ab der fünften Klasse alljährlich in der Schule mit dem Thema konfrontiert wurde.

    Die Literatur zum Thema ist in Ordnung, das bereits genannte „Rosa Kaninchen“, die „Anne Frank“ und einige andere Bücher sind für Kinder und Jugendliche in diesem Alter wirklich anschaulich und transportieren genug von dem, was damals passiert ist. Meinen eigenen Töchtern würde ich in der siebten Klasse vermutlich nicht die volle Ladung zumuten, ich würde sie wohl eher in eine kleine, ruhige Gedenkstätte und sehr grüne Gedenkstätte ohne Führung mitnehmen.

    Auch in der neunten Klasse fand ich persönlich Buchenwald schwierig. Ich erinnere mich daran, dass ich eigentlich dank des ausufernden Informationsflusses in den Schuljahren vorher eher mit einer „kennen wir, wissen wir, das Thema hatten wir“ Einstellung zu dem Ausflug mitkam. Die Teilnahme war freiwillig. Aber ich erinnere mich auch, dass das Gefühl sofort vorbei war, als ich durch das Tor der Gedenkstätte gegangen bin. Da schaltete der Kopf einfach ab, Autopilot, mitlaufen und zuhören, mehr war nicht. Am nächsten Tag war auch kaum Erinnerung an die einzelnen Punkte der Führung da, die Nachbereitung im Unterricht war schwierig. Ich nehme an, das war eine Schutzfunktion, und im Nachhinein denke ich an die vielen ausdruckslosen Gesichter meiner Mitschülerinnen, die vermutlich das Gleiche empfanden. Neunte Klasse, wohlgemerkt. Es fielen keine blöden Witze, niemand kasperte herum, und alle Gebäude und Anlagen in Buchenwald durften wir uns sparen, wenn uns das zu nahe ging. Unsere Lehrkräfte habe ich als einfühlsam in Erinnerung. Trotzdem sind viele in die Gebäude gegangen, haben der Führung zugehört. Hängengeblieben ist vom Ausflug außer der Erinnerung an diffuses Entsetzen nichts.

    Heute frage ich mich: Müssen Kinder und Jugendliche das ganze breite Ausmaß der Gewalt und Menschenverachtung wirklich komplett aufnehmen, verstehen und nachempfinden? Ist der seelische Schmerz, der offenbar seelische Schutzreaktionen bei Kindern und Jugendlichen auslöst, wirklich nötig? Ich bin kein Psychologe – aber warum müssen Kinder und Jugendliche gerade bei diesem Thema die volle Bandbreite abkriegen, wenn Videospiele und Filme (reine Fiktion also, wohlgemerkt) erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind? Ich finde das ganz, ganz schwierig und bin mir nicht sicher, ob diese Konfrontation im Klassenverband wirklich gut ist. Vorbereitung und einfühlsame Begleitung durch Lehrkräfte sind selbstverständlich, das ändert nichts.

    Nachdenkliche Grüße, M. B. Weber

  12. Wir waren in der 8. Klasse in Dachau, weil da das nächste von uns ist.
    Wir sind da übers Gelände gelaufen und haben so die Baracken angesehen und die Krematorien, die ja dann nicht zum eigentlichen Zwecke genutzt wurden.
    In Dachau gibt es so eine riesige Ausstellung in einem der Gebäude, dort haben wir uns eigentlich primär aufgehalten.
    Es war schon okay, aber 8. Klasse ist halt schon irgendwie mitten in der Puberät, und lange irgendwo zuhören, 5-6 Stunden am Stück laufen, man hat es noch garnicht richtig in der Schule durchgenommen, weil man das ja erst in der 9. Klasse macht. Es war alles so.. Naja, ein Tag weniger Schule und ja, ist schon schlimm, aber so den richtigen Bezug habe ich jetzt auch nicht dazu. Wir hatten aber auch einen ganz schrecklichen Lehrer in Deutsch in der 8. Klasse, der mit uns so Dinge wie „Jules Tagebuch“ anstatt „Annes Tagebuch“ gelesen hat. Naja.
    Also ich war nicht so überzeugt. In der Q11 macht man ja nochmal NS Zeit, und da haben bestimmt drei, vier Leute den Kursleiter gefragt, ob wir nicht jetzt bitte mal hinfahren könnten, weil da irgendwie mehr das Interesse aber vor allem auch die Reife da war.
    Ging aber nicht, weil Stundenverlust.
    Ich war trotzdem da, Mitter der 11. , weil ich meine Seminararbeit über die Verbrechen der Nationalsozialisten geschrieben habe.
    Da war der Besuch wesentlich effektiver und auch auf eine negative Art und Weise beeindruckend.
    Ich denke deshalb, das später besser ist.

  13. Ich habe mich schon in der Grundschule extrem viel mit NS-Zeit (und Geschichte generell) beschäftigt und entsprechende Bücher gelesen. Aber das kann man sicherlich nicht verallgemeinern. Das besagte Buch hab ich mal vorgestellt im Unterricht in der 6. oder 7. Klasse – ich weiß nicht, wie viel die meisten anderen davon verstanden haben. Im Geschichtsunterricht haben wir das Thema erst in der 9. Klasse behandelt und waren dann auch in einem Konzentrationslager, allerdings nicht in Auschwitz, sondern in einem nähergelegenen, ein Arbeitslager. Es war kein Vernichtungslager, aber dennoch sehr bedrückend für uns- und wir waren in der 9. (Ende der 9. sogar). Wir haben in der 8. Klasse im Deutschunterricht auch ein Buch über die Thematik gelesen – ich bin mir gerade nicht mehr sicher welches – und das war angemessen, denke ich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert