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Alltag 1Zu meinem eigenen Missfallen stelle ich fest, dass ich zuletzt deutlich weniger Zeit als früher finde, meinen Alltag hier im Blog festzuhalten. Mir fehlt weniger das chronologische Dokumentieren erlebter Anekdoten als vielmehr der Vorgang des kathartischen Schreibens.

Heute hat unser 5. Jahrgang einen Sporttag gefeiert und sind mit einem Frühstück in den Tag gestartet. Die Eltern meiner Schüler geben sich dabei stets viel Mühe, ihren Sprößlingen auch Obst und kleingeschnittenes Gemüse mitzugeben – süßes wie Nutella und Marmelade ist eher die Ausnahme. Aufbau, Ablauf und Putzen gingen auch diesmal wie von selbst. Das ist wunderbar anzusehen.
Anschließend mit allen 110 Fünftklässlern in der Turnhalle versammelt: Ich hatte einige erlebnispädagogische Spiele herausgesucht, insbesondere solche, die unsere drei Schulregeln einüben:

  1. Wir respektieren einander.
  2. Stop heißt Stop.
  3. Wir lassen einander aussprechen.

Alltag 2

Eine der Übungen bestand aus zwei Teams, die durch eine Linie voneinander getrennt sind. Ziel ist, Spieler der gegnerischen Mannschaft auf das eigene Feld zu ziehen – dabei darf jedoch das gegnerische Feld nicht betreten werden. Außer: Man bildet eine lange Schlange und bleibt mit dem eigenen Feld verbunden. Ein ziemlich wildes, körperbetontes Spiel. Wir haben die Geschlechter getrennt, aber die Klassen gemischt. Immer wieder die Erinnerung: Stop heißt Stop!
Obwohl es den ein oder anderen blauen Fleck beim ziehen, zerren und halten gegeben hat, war überall viel Lachen und Schreien zu hören. Am Ende gab es weder Verletzte, noch zerrissene T-Shirts oder irgendwelche Zankereien. Kurze Auswertung im Anschluss.

Zuletzt dann ein Fußballturnier. Auch hier erst über Miteinander und Respekt gesprochen. In den nachfolgenden Spielen dann erbitterte Kämpfe aber keinerlei Fouls. Großer Jubel bei der Siegerehrung: Jene Klasse, die beim Brennballturnier unter ihrem letzten Platz gelitten hat, errang heute den ersten. Kann man sich als Pädagoge nicht besser ausmalen.

Zwischendurch viele Gespräche mit Kollegen geführt. Ich muss mich immer noch daran gewöhnen, dass nicht mehr nur als Lehrer, sondern auch als Mitglied der Schulleitung zu tun. Unterrichtsideen ausgetauscht und Feedback eingeholt. Ich habe einfach wirklich großes Glück, von so motivierten Leuten umgeben zu sein. Die haben einfach Lust auf den Beruf, wollen ausprobieren und stellen Fragen, forschen, experimentieren. Ein großer Traum.

Donnerstag steht eine überaus spannende Fortbildung an: Meine Erwartungen sind sehr hoch (das sind natürlich beste Voraussetzungen) und ich hoffe, Donnerstagabend davon berichten zu können.

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