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Ein Ausflug und Prüfungsvorbereitung

Ein Ausflug und Prüfungsvorbereitung 1Gemeinsam mit meiner Co-Klassenlehrerin und einer Lehramtsanwärterin („LAA“) bin ich heute mit meiner Klasse „außer Haus“ gewesen.

Laufen, Bus fahren, laufen und dann zwei Stunden trampolinspringen haben für allenthalben glückliche Gesichter und schwere Beine gesorgt.

Einerseits habe ich den Tag genossen: Keine Verletzten, die Organisation durch meine Co war fantastisch und die Kinder haben viel gelacht und sich gefreut.
Andererseits bin ich weit, weit entfernt von meiner Form früherer Jahre, als ich Fahrradtouren mit meinen 7ern gemacht, Wasserski gefahren bin oder zum Länderspiel gereist bin. Jesses, was da alles hätte schiefgehen können.

Die LAA ist mitgekommen, weil sie unsere Klasse aktuell in Englisch unterrichtet und sich vorstellen kann, sie im nächsten Frühjahr auch als Prüfungsklasse zu nehmen. Jedes Staatsexamen kann nur profitieren, wenn die Beziehung zwischen Lehrkraft und Klasse stimmt und die Kollegin investiert sehr viel Zeit und Ruhe und Energie in meine Klasse. Wirklich großartig und ich gratuliere insgeheim jetzt schon der Schule, an der sie später arbeiten wird. Eine Kinderflüsterin.

Weil meine Zeit als Tobe-Onkel vorbei ist, habe ich in den kleinen Pausen zwischendurch stattdessen Kolloquium gespielt. Bis zur Prüfung ist es zwar noch lang hin, aber je früher und beiläufiger man mit dem Lernen beginnt, desto besser.

  • Welches ist das höchste Gremium in der Schule?
  • Welche drei Aspekte liegen der Aufsicht zugrunde?
  • An welchen Stellen der Schule findet „individuelle Förderung“ statt?

Dazu kleinere Fallbeispiele und die Fragen: „Wie würdest du jetzt reagieren“ oder „War das korrekt so?“

In NRW bestand das zweite Staatsexamen zu meiner Zeit aus den beiden Prüfungsstunden und einem anschließenden Kolloquium. Dort musste zu einem Thema ein kurzer Vortrag gehalten werden, die anderen Themen wurden dann mehr oder weniger freundlich im Gespräch abgefragt.

Die Themen waren (und sind vielleicht immer noch?)

  1. Von der Theorie schulischen Lernens zur unterrichtlichen Praxis
  2. Leistungserziehung und -messung
  3. Beratung in der Schule
  4. Erziehen und/oder Unterrichten
  5. Das Ganze muss Methode haben
  6. Medien im Unterricht
  7. Schule und Recht (dieses Thema fand ich damals schon bemerkenswert)
  8. Klassenlehrkräfte
  9. Individuelle Förderung

Zu allen Themen habe ich unzählige Kolloquiumsfragen in peto (und bei Interesse führe ich gerne einmal welche auf). Vieles erschließt sich aus dem Alltag direkt, anderes ist nicht ganz so einfach.

Welchen Einfluss neuerer lernbiologischer Erkenntnisse auf Unterricht kennen Sie? Wann ist eine Versetzung entgegen der Versetzungsordnung sinnvoll? Haben Sie das Recht zu erziehen? Welche Gefährdungspotentiale kennen Sie im Physikunterricht? Welche Rechte hat ein Schüler? Hat er ein Recht auf Unterricht? Gehört die Übernahme des Klassenlehreramtes zu den Dienstpflichten?

Nicht die Antworten sind immer entscheidend – oft lernt man am meisten durch die Diskussion und das Nachdenken darüber. Ach, vielleicht gehe ich doch irgendwann noch in die Erwachsenenbildung. Hat ja auch was für sich, der nette Prüf-Onkel zu sein, der Anekdoten aus der Schuler erzählt.

Ein Gedanke zu „Ein Ausflug und Prüfungsvorbereitung“

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