Es ist vollbracht.
Die letzte Nacht liegt hinter mir und verlief weitgehend ereignislos. Um dem Berufsverkehr zu entgehen, haben wir die Abreise auf 8 Uhr morgens vorverlegt. Die Kinder Murren etwas, aber in der Konsequenz hatte auch niemand Lust, den letzten Abend exzessiv ausklingen zu lassen.
Jetzt, mit 8 Stunden Autobahn vor der Nase, grüble ich über ein Fazit. Würde ich nochmal zum Weissenhäuser Strand fahren?
Wie immer ist die Antwort kompliziert.
Die Organisation der Reise über SFD war fantastisch. Insbesondere durch den Umstand, dass ich zwei Kinder im Rollstuhl dabei habe, mussten einige Hürden absolviert werden und die geduldige Mitarbeiterin dort war sehr kompetent.
Der Weissenhäuser Strand ist eigentlich das ideale Ziel für Abschlussfahrten. Das Areal ist weitestgehend abgegrenzt, die Unterkünfte sauber, modern und günstig. Aber (aber!) gerade weil der Park so groß ist und auf Schulklassen zielt, zieht er diese auch an. Etwa acht Klassen befanden sich mit uns gleichzeitig auf dem Gelände. Es gibt keine Gruppenräume oder überdachte Treffpunkte – wenn das Wetter mau ist, hängen die Kinder in ihren Apartements ab und langweilen sich. Bei großen Kindern bedeutet das: Saufen.
Es hat uns sehr viel Anstrengung gekostet, unsere Schüler (letztlich erfolgreich) vom exzessiven Trinken abzuhalten. Wenn doch mal ein Bier irgendwo getrunken würde, dann hinter unserem Rücken und ohne erkennbare Folgen – und das ist am Ende das Ideal.
Die Mischung aus freien Tagen und Programm empfanden wir Lehrer als gelungen. Strand, Hansa-Park und auch Hamburg waren mit Rollstühlen ganz gut zu bewältigen.
Als herausragend empfand ich das Miteinander. Diese Klasse vollzieht seit fünf Jahren eine stete Rotation der Sitzplätze und man merkt, dass jeder mit jedem kann. Es wurde viel gelacht und wenig gelitten.
Wir Lehrer freuen uns auf ein ruhiges, entspanntes Wochenende. Ich brauche Schlaf und Abstand. Keine Klassenfahrt – nicht einmal London! – habe ich als so anstrengend empfunden, wie diese. Die Verantwortung lastet gewaltig und vielleicht ändert sich das erst mit mehr Erfahrung.
Euch, liebe mitlesenden, mitleidenden Besuchern dieses Blogs: Vielen Dank für das Teilnehmen und Lesen.
Es war mir eine Freude.
Hmm, ich habe eher das Gefühl, dass die Verantwortung von Jahr zu Jahr schwerer wiegt….
🙁