Vorweg eine Ankündigung: Dieses Jahr wird es auf meinem Blog etwas ruhiger zugehen. Ich habe immer noch haufenweise Zeug zu erzählen, aber eine ganze Reihe von aufregenden Projekten wird in den kommenden Monaten meine Zeit fordern:
- Kleine Kinder, kleine Probleme – große Kinder, große Probleme. Nachdem meine 5er nun ein halbes Jahr mit der neuen Schule warm geworden sind, erfordern einzelne Schüler nun etwas mehr Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang…
- …ab Ostern werde ich alleiniger Klassenlehrer meiner Inklusionsklasse sein – meine großartige Kollegin wird mich voraussichtlich verlassen. Das ist nicht nur sehr bedauerlich, sondern bedeutet auch mehr Arbeit für mich.
- Ein ganzer Kurs eifriger Mathematikreferendare wird womöglich meinen Unterricht hospitieren (Stichwort: Inklusion & Differenzierung & offene Unterrichtsformen). Da sollte ich dann schon glänzen.
- Mit einer Referendarin arbeite ich zur Zeit an einer Art “Workbook” für das Fach NW.
Im Idealfall steht am Ende ein fertiges Heft für jeden Schüler voller Texte, Aufgaben und Experimente. Thema: “Körper & Gesundheit”. Das Fach istfür michirgendwie schwammig – ich bin es von Physik oder Mathematik gewohnt, dass man genau vorgegebene Ziele erreicht. NW ist – speziell in der Klasse 5 – oft so… “Was haben wir heute eigentlich gemacht?” Von einem Workbook (wie man es aus dem Englischunterricht kennt) erhoffe ich mir mehr Struktur und klare Unterrichtsziele. So ein Heft zu erstellen bedeutet allerdings ganz schön viel Arbeit. - Mit einem anderen Referendar möchte ich im Bereich Technik ein wirklich abgefahrenes Projekt angehen: Wir wollen jahrgangsstufenübergreifend in den nächsten Monaten ein Modell unserer Schule bauen und es mit allerlei LEDs und Sensoren etc. ausstatten. Der genannte Kollege hat etwas Vergleichbares an einer Schule in Marl bereits durchgeführt und auch ein Paper dazu geschrieben, so dass ich sehr optimistisch in dieser Sache bin.
- Nachdem meine 11er die Filmlerntheke
einigermaßenbegeistert absolviert haben, steht im zweiten Halbjahr das (deutlich unangenehmere) Thema “Translation & Rotation” an. Die Lerntheke steht schon weitestgehend (diesmal mit einem größeren Schwerpunkt auf Comics, aber auch Star Trek, Knight Rider, Armageddon und zahlreichen weiteren Filmen), aber die konkrete Unterrichtsvorbereitung wird noch einiges an Arbeit in Anspruch nehmen. Ein bisschen plane ich schon das nächste Schuljahr: In der 12 steht E-Lehre auf dem Plan. Da halten sich die Filmbeispiele in Grenzen. Spaß könnte eine Lerntheke machen, in der die Klasse als Gruppe Polizisten (wie in einem Adventure) Schritt für Schritt Schaltpläne analysieren und Bomben entschärfen muss (“Die Spannung soll um 4 Volt abfallen – musst du dafür den blauen oder den roten Draht durchschneiden?”).
Wirklich cool wäre der Gedanke, zwei Teams zu haben (Polizisten & Terroristen) die jeweils immer komplexere Baupläne erstellen bzw. analysieren müssen. Aber vermutlich bekomme ich dann Ärger von irgendwem und ich sehe die Schlagzeile der BILD schon vor mir (“DIESER WAHNSINNIGE LEHRER BILDET SCHÜLER ZU TERRORISTEN AUS!!”). Also vermutlich keine Terroristen.
Nunja. Und dann habe ich auch noch normalen Unterricht. Außerdem bin ich, dank meiner gemeinen Kollegin Knuddelherz77 ab sofort der Strahlenschutzbeauftragte der Schule. Ein wenig Zeit muss ich noch investieren, um meine Frau und meine Tochter von der Idee “Wir wollen einen Hund und müssen nur noch den Papa überzeugen” abzubringen. Evtl. erfolglos – aber dann hätte ich mir mit “Hundeerziehung” zumindest eine neue Lesergruppe erschlossen.
Es wird also etwas ruhiger werden hier.
Was ihr Männer immer gegen Hunde habt. Und am ende seid ihr immer die, die den Hund wie ein Baby behandelt XD.
Sach ja, und Kauft euch n Kleinen (n Kniebeißer, keine Fußhupe)
Ich hatte früher welche. Vielleicht irgendwann wieder 🙂
Deine Ideen für Lerntheken finde ich sehr super und das Workbook ist auch eine prima Idee.
Den Hunde-Wunsch der Familie konnte ich vor einigen Jahren mit einer Katze beantworten. Sie geht glücklicherweise allein „Gassi“ 😉
Die Katzenallergie meiner Frau steht dem im Wege.. 😉
Für die E-Lehre kannst du mal bei Opitec schauen. Die haben günstige und brauchbare Bausätze. Oder man holt sich ein paar Anregungen: Glühlampe auspusten und so…
Die Idee mit dem Modell finde ich auch sehr gelungen. Wie viele Schüler sollen da gleichzeitig dran bauen? Eine ganze Klasse? Wie teilst du das dann auf? 3 Schüler ein Haus?
Mit welcher Software schreibt ihr das Workbook? Habt ihr einen Verlag oder macht ihr das als EBook? Darf man als Lehrer überhaupt Materialien (Lerntheken, Arbeitsblätter etc), die im Rahmen des normalen Unterrichts(-vorbereitung) entstehen überhaupt verkaufen?
Sorry für die vielen Fragen, aber die vielen Sachen die du vor hast sind animierend.
Zum Thema Hund: Wir haben selbst einen und obwohl wir zu fünft sind, ist das Gassi gehen immer wieder ein Problem. Vom in Urlaub fahren mal ganz zu schweigen. Irgendwo mal kurz hinfliegen – geht nicht. Dennoch wollten wir alle, nach dem wir gestern den Film http://www.hachiko-derfilm.de/„>Hatchiko gesehen haben, sofort noch einen kaufen – und zwar alle!
Danke für den Hinweis mit Opitec – bin da quasi Stammkunde 😉
Physik ist ja leider – sobald man den 0815-Kram verlässt – wirklich abstrakt. Ohne wirklich Spaß an der Sache wird kein Schüler je lernen, wie eine Ampelschaltung funktioniert.
An dem Modell werden zwei komplette Klassen dran bauen – wenn das konkret wird, werde ich das aber hier detailliert begleiten und evtl. ein neues Paper erstellen oder von den Schülern schreiben lassen. Der Kollege hat die Klasse in verschiedene Gruppen geteilt (Ingenieure, Anstreicher, Elektriker).
Wir haben nicht vor, das Workbook zum Verkauf anzubieten, so dass wir schamlos aus Büchern und Internetquellen klauen. Es ist nur für uns bzw. andere zwielichtige Lehrer, die mit gestohlenen Materialien dealen ;-). Ich will das mehr für mich haben – und womöööglich kann man das irgendwann überarbeiten und veröffentlichen. Aber im Moment ist das nur eine bessere Unterrichtsvorbereitung. Das Heft erstellen wir mit PowerPoint – alles andere ist einfach zu komplex und unverständlich (bspw. Indesign). PowerPoint reicht für unsere Zwecke völlig aus.
Und der Hund… puuh. Es geht ja letztlich nur um die Zeit. Wir sind beide berufstätig, meine Tochter an einer Ganztagsschule. Das wird halt schon eng.
(Gerne immer Fragen :-D)
Ich weiß, dass einer meiner früheren Lehrer immer wieder seinen Hund mitgenommen hat. Als Therapiehund. Besonders gut war das, um Ängste abzubauen. Dafür muss das aber eben ein sehr gut erzogener und gar nicht aggressiver Hund sein.
ich weiß gar nicht, ob man das heutzutage überhaupt noch darf…?!
Hausherr, also Rektor/in fragen. Und was heißt überhaupt „heutzutage“? das ist erst 5 Jahre her XD… Schade das ich keine Schulkameraden mehr an der Schule habe, alle schon abgegangen. Sonst hätte ich gefragt, ob es „Kalle“ noch gibt
Ich weine schon jetzt ein bisschen um die kommende Stille aber freue mich auch im neuen Jahr über jeden Artikel! 🙂
Danke 🙂
Ich werde das Bloggen ja nicht aufgeben – aber zwei bis drei Einträge pro Woche werde ich einfach nicht mehr schaffen.
vielleicht kommst du ja damit auf den Geschmack: http://www.schulhundweb.de/index.php/Hauptseite
klingt tatsächlich sehr spannend :-O
Danke!
Ich würde der letzteren Lesergruppe definitv angehören – wenn es so weit ist. Wir kommen gerne mal mit unserem Labrador Max vorbei – zum Probebesitzen ;).
Und eine Komolitonin arbeitet übrigens ebenfalls schon an einer Grundschule mit einem oben genannten Therapiehund. Super Sache, das!
Freunde, was macht ihr denn!
Jetzt denke ich die ganze Zeit darüber nach, wie ich das realisieren kann :-O
Ich wette, das ist nicht schwer!
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