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Anekdoten aus der Schule

Odysseum, Bestechung & Brennball

ZOE_0008-55FF2CBD_6-31940754Donnerstag sind wir in Köln, im Odysseum gewesen. Solche Ausflüge sind auch mit Rollstuhl-Kindern eigentlich kein Problem, die Kombination mit den Glasknochen und 26 zu beaufsichtigenden weiteren Kindern macht die Sache aber etwas heikel.
Trotzdem ist natürlich alles gut gegangen.  Es zahlt sich aus, über Monate hinweg auf Disziplin und so Dinge wie Zweierreihen (“Wir sind doch nicht in der Grundschule, Herr Klinge!” – “Ist mir doch egal!”) zu achten. An den Bahnhöfen mussten einige Treppen überwunden werden – aber nichts, was man mit vier Erwachsenen nicht hinbekommt. Überraschend für mich: Die Bahn möchte, dass Schulklassen sich 14 Tage vorher anmelden, damit sie Zug und Zeit (!) zugewiesen bekommen. Habe ich nicht gewusst.

Das Odysseum ist eine Art Abenteuermuseum, bei dem die Kinder mit Scannern zwischen den Ausstellungsstücken herumlaufen, Aufgaben lösen und Punkte sammeln.

Wandern und schauspielern (mit Glasknochen)

 

IMG-20130910-WA0000Noch zwei Tage, dann ist diese Kokolores-Woche rum.
Gestern sind wir den „Grubenweg“ entlang gewandert. Vor einigen Jahren hat ein Kollege mit dem Kurs “Gemeinnützig Handeln” an unserer Schule einen 8 Kilometer langen Pfad durch den Wald entlang vieler Bergbaugruben erschlossen und mit Infotafeln versehen. Herausfordernd war der Weg für meine Rollstuhlkinder und dieser Ausflug ist ein gutes Beispiel für die Schwierigkeiten, die das Thema Inklusion mit sich bringt:

Grundsätzlich ist der Pfad in Rollstühlen unpassierbar. Punkt.

Als Lehrer stehe ich nun vor einem Problem: Der Bergbau gehört zur Tradition der Stadt Siegen und als solches ist so ein Ausflug im Sinne der Heimatkunde berechtigt. Wenn ich jetzt (überspitzt) sage: “Tut mir leid, können wir nicht machen und werden wir nie machen können, weil wegen den beiden!” – dann sind die anderen Schüler genervt und mit zunehmender Dauer werden Inklusionskinder zum Zentrum für Ärgernisse. “Nie können wir die lustigen Dinge machen!” Das wird in Zukunft mehr und mehr Kollegen betreffen. Und von den Schülern wird sich der Frust auf die Eltern übertragen – Inklusion ja bitte gerne, aber nicht neben meinem Wilhelm Maximilian!

Es ist für uns Lehrer sehr schwer die Balance zu finden, zwischen Projekten die alle machen wollen und Projekten, die alle machen können. Ich bewahre mir dabei eine gewisse Naivität, gepaart mit einem Schuss Sturheit:

Wir haben den Ausflug einfach gemacht. Mit Rollstühlen.

Sommerferien: Rückblick & Ausblick

2013-07-20 14.46.47Die Sommerferien haben nun auch in NRW begonnen – die letzte Woche war mit dem Jungs-Mädchen-Tag, Schülerlauf, Schul-Sportfest, Klassen-Frühstück und Zeugnisausgabe noch mal arg bunt. Aber so richtig Unterricht kann man auch nicht mehr machen.

Im Augenblick möchte ich am liebsten Tag für Tag schlafen – und nichts anderes tun als schlafen und essen.
Wenn ich auf das Jahr (und 155 Blogeinträge) zurückblicke, bin ich

Jungs-Mädchen-Tag

IMAG0118Verschiedene Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Mädchen und Jungen mit unterschiedlichen Leistungen aus der Schule kommen. Ausgehend von einer Mädchenförderung in den vergangenen Jahren sind es jedoch heute eher die Jungen, die einer Förderung bedürfen.
Wenn ich auf das Schuljahr zurückschaue, dann bin ich auf meine Klasse wirklich stolz: Die ständige Rotation der Sitzplätze hat zu einem guten Lernklima geführt; die enge Zusammenarbeit mit den Eltern half, die Klassenclowns zu bändigen. Trotz allem bin ich etwas unzufrieden: An welcher Stelle dürfen die Jungs sich im Schulalltag mal so richtig austoben?
Die Antwort: Heute.