Zum Inhalt springen

Lehrer

Karteileichen

Eine Freundin erzählte mir eine amüsante Geschichte aus ihrer Schulzeit. In ihrer Klasse habe es eine Karteileiche gegeben, also einen Schüler, den es nur in den Listen der Lehrer gab. Bei den Anwesenheitskontrollen (“Christina?” –  “Hier”, “Moritz?” – “Hier”, …) hat sich zu Beginn des Schülers jemand den Scherz erlaubt, in der Anonymität der Klasse einfach “Hier” zu rufen, als jener Florian Silbereisen aufgerufen wurde, so dass die Karteileiche als solche gar nicht identifiziert wurde.

Schülervorstellungen

Was ich am Physikunterricht wirklich schätze, sind die spannenden Fehlvorstellungen bei Schülern. Denn natürlich bin ich selbst auch nicht frei davon. Was ist zum Beispiel Strom? Wie kann man sich Spannung und Stromstärke vorstellen? Aus der Schule (und zahlreichen Büchern) habe ich die Vorstellung, dass Strom (also Elektronen) kleine gelbe Kügelchen sind, die durch die Leitung rasen. Eine Modellvorstellung natürlich. Aber eine, die sich festgesetzt hat. Herausfordernd ist es, im Unterricht Modelle zu benutzen, die gleichzeitig intuitiv verständlich sind – aber auch nicht zu weiteren Fehlvorstellungen führen.

ARTE

Gestern erhielt ich eine E-Mail einer Redakteurin des TV-Senders ARTE (für die Leser unter 22: Das ist der Sender noch hinter RTL Passion und Sat.1 emotions): Für das Europamagazin Yourope wolle man einen Beitrag über “junge Lehrer in Europa” drehen. Ob ich nicht… JAAAAAA! Wen muss ich dafür umlegen?

Klassenfahrt mit Hindernissen 2 1

Klassenfahrt mit Hindernissen 2

Mein Handy vibriert unangenehm laut in der Stille meines Zimmers. Tamara will wissen, wie meine Nacht war. Und, ich schreibe es den unergründlichen Wundern des Katholizismus zu, in dem 1,60m langen Bett habe ich ganz wunderprächtig geschlafen.
Die 5er haben sich ebenfalls tadellos verhalten, berichtet sie. Ab 21 Uhr hatten wir sie in die Zimmer verbannt – ab 22 Uhr galt Nachtruhe. Und ausnahmslos wurde sich daran gehalten. Perfekt.

Auf dem Weg zu meiner Klasse begegne ich gutgelaunt Schwester Maria. Mit unergründlichem Blick starrt sie zuerst mein Nerd-T-Shirt an (darauf ist heute e in ‚Adrenalin‘-Molekül), dann mich. Himmel, denke ich, die Morgenandacht…
„Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen“, sagt sie. Eingeschüchtert nicke ich wortlos. „Das Frauenzimmer, welches Sie heute morgen angerufen hat…“, fährt sie fort und mein Herz setzt aus. Ich erwarte Ärger, doch Schwester Maria deutet mit dem Finger auf mein T-Shirt: „Da hätte ich auch Adrenalin im Blut…“
Sie grinst verschmitzt und ich mache, dass ich davon komme.